Nettetal-Kaldenkirchen/Viersen-Hoser: Unfallflucht ist keine Kleinigkeit

Am frühen Sonntagabend musste die Polizei zwei Unfälle aufnehmen, bei denen sich jeweils einer der Unfallbeteiligten unerlaubt vom Unfallort entfernt hatte.

Nettetal/Viersen – Der erste Unfall ereignete sich auf der Kölner Straße in Kaldenkirchen gegen 17 Uhr am Sonntag. Eine 68-Jährige aus Nettetal war dort zu Fuß in Richtung Friedrichstraße unterwegs und wollte die Severusstraße/Klemensstraße auf dem dortigen Zebrastreifen überqueren. Nach ihren Angaben wurde sie dabei von einem Auto angefahren und stürzte zu Boden. Der Autofahrer oder die Autofahrerin entfernte sich dann unerkannt.

Am gleichen Abend gegen 18.10 Uhr wurden Einsatzkräfte zur Hardter Straße nach Viersen-Hoser gerufen. Dort hatte ein 16-Jähriger vom Lichtenberg aus kommend die Kreuzung mit der Landwehr überquert. Er befand sich auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg. Von hinten sei dann ein Fahrradfahrer gekommen, der in gleicher Richtung unterwegs war. Dieser habe zu ihm gesagt, er solle aufpassen, wo er laufe. Dann stieß die Lenkstange des Fahrrads mit dem Rücken des Fußgängers zusammen. Dieser stürzte und wurde leicht verletzt.

Fahrrad und Radfahrer beschreibt er wie folgt. Ein blaues Rad oder Pedelec mit einem Schriftzug auf dem Rahmen. Der Mann war dunkel bekleidet, sein Langarmshirt war blau, dazu trug er eine schwarze Mütze und einen schwarzen Helm mit Stirnlampe. Er sprach akzentfrei Deutsch.

In beiden Fällen sucht die Polizei nun Zeuginnen oder Zeugen, die an den entsprechenden Orten Beobachtungen gemacht haben. Oder auch Menschen, die nach der Beschreibung die Kombination aus Fahrrad und Radfahrer erkennen. Bitte melden Sie sich unter der Rufnummer 02162/377-0.

Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt. Seit dem 1. Januar gab es bereits 14 Fälle, in denen ein Mensch bei einem Unfall verletzt wurde und der Verursacher oder die Verursacherin weiterfuhr. Jeder und jede kann einmal unaufmerksam sein und einen Unfall verursachen. Dann aber heißt es: Verantwortung zeigen. Dort bleiben, helfen – und seine Personalien angeben. Für den Bereich der finanziellen Schäden gibt es Versicherungen.

Wer wegfährt und später ermittelt wird, für den sind die Folgen deutlich unangenehmer, als wenn er oder sie direkt dort geblieben wäre. In mehr als der Hälfte der Unfallfluchten, bei denen Menschen verletzt worden sind, konnte die Polizei im Kreis Viersen im vergangenen Jahr erfolgreich ermitteln und so dafür sorgen, dass die Opfer zu ihrem Recht kamen.

Die Polizei appelliert auch noch einmal an alle: Schauen Sie nicht weg, wenn Sie Zeugin oder Zeuge eines Unfalls werden. Denken Sie nicht an den vermeintlich wichtigen Termin, zu dem Sie unterwegs sind. Sondern helfen Sie, falls Hilfe erforderlich ist, und stellen Sie sich auf jeden Fall als Zeugin oder Zeuge zur Verfügung. Denken Sie auch daran, dass es einmal umgekehrt sein könnte – Sie wären unbedingt darauf angewiesen, dass jemand bei einem Unfall, bei dem Sie verletzt worden sind, etwas gesehen hat und es der Polizei auch mitteilt. Dann würden Sie sich auch wünschen, dass derjenige nicht wegschaut, weil er einen wichtigen Termin hat. /hei (182/opm)