Neue ambulante Wochenbett-Sprechstunde hilft Willicher Familien nach der Geburt

Mit einer ambulanten Wochenbett-Sprechstunde will das Netzwerk „Frühe Chancen Willich“ ab sofort junge Eltern unterstützen.

Willich – Viele Fragen, aber keine Hebamme für die Wochenbettbetreuung da, die sie beantworten könnte: Das ist die Situation vieler Eltern nach der Geburt ihres Kindes – auch in Willich. „Diesem Problem möchte das Netzwerk ,Frühe Chancen Willich‘ mit der neuen ambulanten Wochenbett-Sprechstunde begegnen“, sagt Netzwerkkoordinatorin Melanie Genz vom Familienbüro Willich des Caritasverbandes.

Die freiberuflich tätigen Hebammen Sonja Valerius (41) und Barbara Schmitz (37) unterstützen Eltern ab sofort zweimal pro Woche. Sie leiten etwa beim Stillen an, beraten zur Rückbildung, unterstützen Heilungsprozesse und geben Tipps zur Ernährung des Babys. Die ambulante Wochenbett-Sprechstunde steht Müttern und Vätern nach telefonischer Terminvereinbarung unter der Rufnummer 01575-2089208 im Begegnungszentrum KRUMM, Hülsdonkstr. 203, 47877 Willich-Wekeln, offen. Eine Beratung dauert 30 Minuten. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Die beiden Hebammen wissen, was Eltern beschäftigt: Trinkt das Baby genug? Wie sollte die Stillposition sein? Heilt der Nabel gut ab? Was mache ich, wenn mein Kind Blähungen hat? „Gerade junge Mütter und Väter, die ihr erstes Baby bekommen haben, stehen vor vielen Fragen. Wir wollen diese Fragen beantworten und eine Unterstützung geben, die sonst fehlen würde“, betont Melanie Genz.

Eigentlich können Mütter im Wochenbett in den ersten zehn Tagen täglich die Unterstützung einer Hebamme in Anspruch nehmen und danach weitere 16-mal bis zur 12. Woche nach der Geburt. „Aber wir sehen immer mehr, dass nicht genügend Familien eine Hebamme finden, weil auch in unserem Beruf der Nachwuchs fehlt und einige Kolleginnen aufgehört haben“, erklärt Sonja Valerius. Mit der ambulanten Wochenbett-Sprechstunde wollen sie und Barbara Schmitz „das Nötigste auffangen“. Für werdende Eltern hat Barbara Schmitz denn auch einen wichtigen Tipp: „Am besten schon in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft um eine Hebamme bemühen.“

Melanie Genz weist auf weitere Angebote des Netzwerks „Frühe Chancen Willich“ für werdende Eltern und Familien mit kleinen Kindern hin. „Wir möchten den Familien einen möglichst guten Start ermöglichen, und da passt die ambulante Wochenbett-Sprechstunde wunderbar rein“, sagt sie. So gibt es etwa den offenen Treff „Café Krümel“ für Eltern mit Kindern bis drei Jahren unter der Leitung einer Familienkinderkrankenschwester, Kurse für Babymassage und angeleitete Eltern-Kind-Gruppen in allen Stadtteilen oder auch die Baby-Willkommensbesuche und das Elterncafé des Kinderschutzbundes. Weitere Informationen dazu finden Interessierte unter www.caritas-viersen.de im Bereich „Netzwerke für Familien“.

Auch wenn die Kinder schon etwas älter sind, können sich Eltern in den beiden Willicher Kinderarztpraxen von Familien-Kinderkrankenschwestern beraten lassen. „Sie fungieren als Lotsen und weisen auf Unterstützungsmöglichkeiten hin“, sagt Melanie Genz. Das Familienbüro Willich des Caritasverbandes bündelt bestehende Netzwerke und Projekte für Familien. Unter dem Slogan „Die ganze Familie im Blick“ informiert und berät es Familien und ermöglicht Begegnung – das beginnt bereits vor der Geburt eines Kindes und reicht bis zur Ausbildung. (opm)

Mit der neuen ambulanten Wochenbett-Sprechstunde wollen (v. l.) Barbara Schmitz, Sonja Valerius und Melanie Genz Willicher Eltern nach einer Geburt unterstützen. Foto: Caritas