Es ist ein Beitrag zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Das Altenheim St. Michael in Schwalmtal-Waldniel erzeugt einen großen Teil des benötigten Stroms nun selbst.
Schwalmtal – Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Hauses versorgt das Altenheim des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen seit einiger Zeit mit ökologischem Strom. „Wir können nun fast zwei Drittel unseres Bedarfs an elektrischer Energie selbst erzeugen“, sagt Mark Wagner, Leiter des Altenheims St. Michael. Im Hochsommer sei es sogar möglich, fast den gesamten Strom für die insgesamt 80 Bewohner selbst zu produzieren, ergänzt Haustechniker Martin Gerhards. Er erwartet von der Anlage einen Jahresertrag von rund 87.000 Kilowattstunden (kWh).
Dazu sind 254 Paneele auf dem Dach verbaut und einige hundert Meter Kabel verlegt worden. „Es war nicht ganz einfach, im Bestand die richtigen Wege zu finden“, berichtet Fachplaner Helmut Florisssen, der die Anlage konzipiert hat. Zuvor hatte der Inhaber eines Ingenieurbüros in Viersen mit einer Langzeitmessung ermittelt, wie viel Energie das Altenheim St. Michael benötigt. Beispielsweise wird das Essen für die Bewohner in der hauseigenen Küche frisch zubereitet – auch das floss in die Bedarfsermittlung ein.
Bereits in den ersten gut zweieinhalb Monaten nach der Inbetriebnahme sind durch die Photovoltaikanlage rund 10 Tonnen CO2 eingespart worden. Das entspricht fast 5.200 Kubikmeter Erdgas oder 3.655 Kilogramm Steinkohle. Der Caritasverband hat fast 100.000 Euro in die Anlage investiert, die sich in sechs Jahren amortisieren soll. „Wir freuen uns, dass wir damit zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit beitragen könnnen“, sagt Caritas-Vorstand Peter Babinetz. Die Anlage soll insgesamt 20 Jahre lang Strom liefern.
Die neue Photovoltaikanlage ist Teil eines größeren Modernisierungs- und Neubauprojekts am Altenheim St. Michael. Das 1996 eröffnete Haus erhält mehr Einzelzimmer und einen Anbau. Außerdem werden auf dem Gelände künftig die Caritas-Pflegestation Schwalmtal und das für Schwalmtal, Brüggen und Niederkrüchten zuständige Büro der Schuldnerberatung ihr Domizil haben. Im Laufe des Jahres 2022 soll alles fertig werden. (opm)