Neues von der Pestkapelle

Wer in diesen Tagen an der aus dem 17. Jahrhundert stammenden Sassenfelder Pestkapelle vorbeikommt, wundert sich über das völlig geänderte Aussehen des Lobbericher Kleinods. Man erblickt ein völlig vom Putz befreites Gebäude.

Lobberich – Eigentlich sollte es schon im letzten Jahr mit den unter Leitung der Nettetaler Denkmalbehörde stattfinden Restaurationsarbeiten losgehen. Corona führte zu Verzögerungen. Erstes Ziel der Arbeiten war eine Bestandsaufnahme. Was verbarg sich hinter bzw. unter den Arbeiten der vergangenen Jahrzehnte und Jahrhunderte? Wichtigste Erkenntnis: der kunststoffhaltige Putz stellte eine Feuchtigkeitssperre dar, so dass unter dem Putz das Mauerwerk erhebliche Feuchtigkeitsschäden aufwies. Die Bestandsaufnahme ist noch nicht abgeschlossen, werden doch auch im Innenraum noch Flächen freigelegt werden müssen.

V. l. Unternehmer Antonius Kiwall, Architekt Markus Lücker und Sonja Herbrand vom Denkmalschutz der Stadt Nettetal. Foto: VVV

Erstmals seit Jahrzehnten zeigt sich auch das Mauerwerk und damit auch die Schäden an der kompletten Rückwand der Kapelle. So wird bald zu entscheiden sein, wie die Kapelle innen und außen aussehen wird. Die derzeitige „Rohfassung“ kommt dem bauzeitlichen Erscheinungsbild sehr nahe, wie Fotos aus den Kreisarchiv fünfziger Jahren  dies zeigen.

Hat über viele Jahre die Nachbarschaft Sassenfeld und die Sassenfelder Schützengesellschaft St. Rochus sich um das Kapellchen gekümmert, greift diesem heute der Verkehrs- und Verschönerungsverein Lobberich unter die Arme. Offene Ohren zur finanziellen Unterstützung hatten schon die Stadt Nettetal, die Nettetaler Sparkassenstiftung und viele Spender. Die Arbeiten der nächsten Wochen werden zeigen, ob die bisher angesparten Mittel reichen werden. Der VVV plant für Ende Juli eine Informationsveranstaltung vor Ort. (opm)

Pestkapelle um 1956 – Foto: Kreisarchiv Viersen