Auf der Suche nach „Painted rocks“

Beschriftet mit einem schönen Spruch, mit einem Auto oder sogar einem Schiff, manchmal bunt wie ein Schmetterling. In der gesamten Region sind seit der Corona-Pandemie bemalte Steine zu finden und der Hype um das farbenfrohe Hobby hält an. „Einfach so“ liegen sie da, wirken fast wie verloren gegangen – doch das sind sie nicht, denn diese Steine wurden versteckt um gefunden zu werden.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Region – Unter der Parkbank auf dem grauen Gehweg leuchtet der bemalte Stein mit einer Sonnenblume und einer bunten Wiese. Liebevoll ist der Kiesel bemalt worden. Doch er nicht verloren worden, er wurde genau hier versteckt, damit sich andere freuen, wenn sie ihn finden. „painted stones“ heißt das Hobby, welches sich in ganz Deutschland großer Beliebtheit erfreut und ursprünglich aus den USA stammt.

Kleine Kunstwerke entstehen hierbei, die nicht in einer Galerie landen, sondern den Menschen Freude bringen sollen. Erstmals aufgetaucht scheint die Idee in der amerikanischen Facebook-Gruppe „painted rocks“ zu sein, auch wenn das Steinebemalen bereits zu den Kindergartenjahren dazu gehört. Spätestens seit der Lockdown-Zeit gibt es auch in Deutschland immer mehr Facebookgruppen, in denen sich die Fans der „painted rocks“ zusammenschließen. Sie heißen unter anderem #viestones oder #4senStones“ und fast in jeder Stadt ist mittlerweile eine eigene Stein-Gruppe entstanden.

Auch in Vorgärten, wie hier in Viersen-Ummer, sind die schmuckvollen Steine zu finden. Foto: Rheinischer Spiegel

Julia Pötter hat sich ebenfalls von dem Hype anstecken lassen. Seit mittlerweile fast drei Jahren produziert sie die Steine mit ihren zwei Töchtern in Massen. Zehn Stück sind am vergangenen Wochenende entstanden – jeder einzelne individuell gestaltet. Ihre Tochter Anna (12) hofft, dass ihr Lieblingsstein, ein kleines Haus mit einer Familie, irgendwo ein schönes Zuhause findet. „In einem Regal, dort wo alle ihn sehen“, lacht sie. Und nicht nur Kinder finden gefallen an dem neuen Hobbytrend, der mittlerweile alle Altersstufen und Geschlechter begeistert.

Manfred (54) malt um zur Ruhe zu finden nach einem langen Arbeitstag. Seine Steine versteckt er in einem Park und hofft, dass sie jemandem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Teilweise werden sie sogar im Vorfeld oder nach dem Finden gepostet. Dabei würde er nicht nur die Steine bemalen, sondern ebenfalls fleißig danach Ausschau halten. Alleine ist der dabei nicht mehr, denn die kleinen Kunstwerke sind heiß begehrt und die Fangemeinde wächst stetig. (ea)