„NiersCon“- Projekt für schlaues und klimaangepasstes Wassermanagement im Kreis Viersen

Ob lange Trockenperioden im Sommer oder langanhaltende, intensive Starkregenereignisse – der Klimawandel hat längst auch den Kreis Viersen erreicht.

Kreis Viersen – „Die klimabedingten Veränderungen stellen uns zunehmend vor Herausforderungen, denn sie wirken sich unter anderem negativ auf den Grundwasserspiegel und auf Oberflächengewässer im Kreisgebiet aus“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen.

Den Landschaftswasserhaushalt im Kreis Viersen prägen vielerorts zahlreiche in der Vergangenheit angelegte Entwässerungsgräben. Sie dienen in erster Linie dazu, besonders auf landwirtschaftlichen Flächen eine schnellere Ableitung des Regenwassers in größere Flüsse, wie die Niers, zu gewährleisten. Einerseits hilft dies die Flächen nutzbar zu halten. Andererseits besteht die Gefahr, bei Starkregenereignissen Fließgewässer zu überfordern. Gleichzeitig soll für Trockenperioden zumindest ein Teil des abgeleiteten Wassers im Kreisgebiet gehalten werden.

Hier kommt das „NiersCon“-Projekt ins Spiel. Gemeinsam mit dem Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers sollen die bestehenden Strukturen im Kreis Viersen analysiert werden. Ziel ist es, die vorhandenen regionalen Grabensysteme durch kostengünstige Maßnahmen so zu optimieren, dass sie sowohl dem Hochwasserschutz als auch der effektiven Rückhaltung von Niederschlagswasser gerecht werden. Untersucht wird auch, wie das zurückgehaltene Wasser effektiv genutzt werden kann. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Grundwasseranreicherung, Ableitung in Auwälder und Moore, Kühlung städtischer Gebiete oder Bewässerung.

„Mithilfe der Ergebnisse erarbeiten wir ein Umsetzungskonzept, um die Wasserressourcen in Zeiten des Klimawandels zukünftig effizienter zu nutzen und den Kreis Viersen in Richtung einer lebendigen Schwammregion zu entwickeln“, so Dr. Coenen.
Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Gestartet ist das Projekt im Juli 2023 und läuft zunächst bis Ende 2025. (opm)

Foto: Kreis Viersen