Odenkirchener Elegien

Am Anfang steht eine lebenslange Freundschaft: Die beiden Odenkirchener Gregor Strunk und Reinhard Bitter begegneten sich vor einem halben Jahrhundert als Schüler in ihrem Stadtteil – und sind bis heute fasziniert von der Persönlichkeit des jeweils anderen.

Odenkirchen – Beide hatten das Glück, in einem ungewöhnlichen Umfeld aufzuwachsen und durch die Leidenschaften und Berufungen ihrer Eltern derart positiv geprägt zu werden, dass sie diese in ununterbrochenen Linien oder Variationen bis heute leben. Aus den auf dieser Basis gelebten Jahrzehnten erwuchs absolutes Vertrauen und bedingungslose Zuneigung, so dass im Verlauf einiger Monate ein von den Freunden schon lange gewünschtes Projekt zur Blüte gebracht werden konnte – die jetzt im Mönchengladbacher Buchhandel vorliegenden ‚Odenkirchener Elegien‘.

Gregor Strunk, Sohn des Künstlerehepaares Marianne Hilgers und Wilhelm Josef Strunk, atmete seit früher Jugend die Malerei, Bildhauerei und Glaskunst seiner Eltern ein und aus, erlebte viele Künstler, die seine Eltern in ihrer Galerie in der Straßburger Allee in Odenkirchen ausstellten und wurde selbst ein begnadeter Maler und Zeichner, der in Paderborn bei Hermann K. Ehmer Kunst studierte.

Reinhard Bitter prägte die Begeisterung seiner Eltern für die Archäologie und deren Dekaden überspannende Sammelleidenschaft, die in eine zehntausende Fundstücke umfassende Kollektion steinzeitlicher Artefakte mündete, die im Wesentlichen aus dem Großraum Mönchengladbach stammt. Das Privatmuseum, in dem Bitter aufwuchs, wurde durch die mitreißende Hochkultur-Vermittlung des Historikers und Germanisten Hans-Jürgen Bitter bereichert, einem legendären Lehrer des Gymnasiums Odenkirchen, der seinen Sohn Reinhard schon früh an alle Formen der Literatur heranführte.

Als Reinhard Bitter vor zwei Jahren eine ihn tief berührende 50 Bleistiftzeichnungen umfassende Serie sah, die Gregor Strunk geschaffen hatte, um den Tod seines Freundes Sebastian Benthin zu verarbeiten, bat Bitter seinen Weggefährten, ihm die Originale anzuvertrauen und komponierte eine Gegenüberstellung von 18 Strunk-Zeichnungen und 18 Gedichten aus seiner Hand. Diese Komposition aus Malerei und Lyrik wurde im Anschluss von Gregor Strunk bearbeitet – bis es schließlich zur gemeinsamen finalen Festlegung der Text- und Bild-Paare und Drucklegung ihres Buches kam.

Die Texte bewegen sich in der gewaltigen Spanne von Liebe und Holocaust, die Zeichnungen zeigen die Trauer um einen geliebten Menschen. Begleitet wird das starke und bewegende Ensemble von einem überaus lesenswerten Nachwort des Heidelberger Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Hans-Georg Czapla, der in Erkelenz aufwuchs, Mönchengladbach sehr gut kennt – und als führender Experte für Mönchengladbachs größten Dichter, den aus Hermges stammenden Hans Leifhelm, über eine ausgezeichnete Literaturexpertise in Bezug auf die Vitusstadt verfügt. (opm)


‚Odenkirchener Elegien‘
Reinhard Bitter und Gregor Strunk

Preis: 15 Euro

Bezug über:

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Die Odenkirchener Gregor Strunk (l.) und Reinhard Bitter (r.) schufen ein ungewöhnliches und schönes Buch – die ‚Odenkirchener Elegien‘. Foto: Marvin Kamphausen

 

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