Politik berät über Viersener Natur- und Kulturpunkte

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss beschäftigt sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Konzept zur Einrichtung eines Informationssystems.

Viersen – Der Ausschuss für Kultur und Partnerschaft hat in seiner Sitzung vom 20.04.2023 auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN die Verwaltung einstimmig beauftragt, sich detailliert mit Fragen der Einrichtung eines einheitlichen Informationssystems „Viersener Natur- und Kulturpunkte“ zu naturkundlichen und kulturhistorischen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten in Viersen zu befassen und unter Berücksichtigung der Inhalte des Antrags eine entsprechende Vorlage zu erstellen.

Der Antrag trägt dem Anliegen Rechnung, die Viersener Einwohnerinnen und Einwohner, aber auch auswärtige Gäste über kulturhistorische und naturkundliche Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten vor Ort in den vier Ortsteilen, den Parks, den Wäldern und in der freien Landschaft zentral zu informieren und damit kulturelle Identität und Identifizierung zu stärken.

Die Stadt Viersen verfügt über ein Orientierungs- und Leitsystem (Blaue Stelen) sowie im Stadtteil Dülken über die Kennzeichnungstafeln „Historische Meile“. Zur Vermeidung unverbundener „Paralleluniversen“ erscheint es im Sinne einer Harmonisierung sinnvoll, vorhandene Informationsnetze beispielsweise mittels eines QR-Codes um Querverweise zu einem etwaigen zusätzlichen Informationsnetz „Viersener Natur- und Kulturpunkte“ zu ergänzen.

Voraussetzung für eine derartige Angleichung wären eine Bestandsaufnahme im Hinblick auf Standorte und Zustand der „Blauen Stelen“ und der „Historischen Meile“ sowie sich gegebenenfalls daran anschließende Maßnahmen wie Abbau, Versetzung, Sanierung und ergänzendes Branding mit dem Logo der Stadt Viersen und dem Label der „Viersener Natur- und Kulturpunkte“.

Für einen ersten Aufschlag empfiehlt sich die Festlegung von zunächst zehn Kultur- und Naturpunkten, so dass man mit jeweils fünf Glanzlichtern aus dem Bereich Natur und Kultur über eine Art „Startset“ verfügt, das sich Zug um Zug um Zug ausbauen lässt. Vorschläge für sukzessive erfolgende Ergänzungen des Startsets können durch Bürgerinnen und Bürger sowie fachlich versierte Institutionen, Verbände und Vereine (z.B. Kreisarchiv, Heimat- und Verschönerungsvereine, NABU, Verein für Erinnerungskultur, Euregia) bei der Verwaltung eingereicht und dort gesammelt werden. Über die Errichtung nachfolgender Sets von Natur- und Kulturpunkten entscheidet jeweils der Stadtrat.

Für die Kategorie der Naturpunkte kämen für den ersten Aufschlag in Frage: der Erlenbruchwald im Naturschutzgebiet Rintger Bruch, die Flachskuhlen im Naturschutzgebiet Bockerter Heide, das Gewässersystem im Naturschutzgebiet Fritzbruch, die Kopfweiden im Naturschutzgebiet Boisheimer Nette und das Storchennest Clörath im Naturschutzgebiet Salbruch. In der Kategorie der Kulturpunkte bieten sich für den ersten Aufschlag an: die Festhalle Viersen, die Generatorenhalle Viersen, die Irmgardiskapelle Süchteln, das Jugendstilbad Viersen und die Pfarrkirche St. Cornelius Dülken.

Für das „Startset“ (10 Punkte) fallen einmalige Kosten von mind. 25.000 € an; optional (Audio-InfoPoints) weitere 11.000 € zzgl. jährliche 1.000 € Lizenzgebühren. Darüber hinaus sind für die Sanierung der vorhandenen Stelen ebenfalls Sachkosten zu erwarten. Soweit sich ein zusätzlicher Personalbedarf ergäbe, führt dieser zu weiteren Kosten. (Auszüge aus der Vorlage Stadt Viersen für den Ausschuss am 26.10.2023 im Dülkener Bürgerhaus)

Foto: Rheinischer Spiegel