Seit Jahrzehnten ist es üblich, dass der Polizeipräsident am Karnevalsfreitag die Regenten des Mönchengladbacher Karnevals nebst Gefolge in die Räume des Präsidiums einlädt. So auch in diesem Jahr.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Mönchengladbach – Julian Leonhardt, Mitarbeiter in der Pressestelle der Polizei, kündigte den Einmarsch des Prinzenpaares Stefan und Niersia Bianca nebst Hofmarschall Christian Ernst, den Adjutanten Dieter Lichtenhahn und Stefan Neus an. Vorab gingen Gardisten der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach sowie der Großen Rheydter Prinzengarde. Natürlich durfte auch der Vorsitzende des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV) Gert Kartheuser mit dem Geschäftsführer Dirk Weise nicht fehlen.
Polizeipräsident Mathis Wiesselmann begrüßte im Kostüm eines Burgherrn alle anwesenden Gäste, zu denen sich auch zahlreiche Polizisten gesellt hatten.
Sein erstes Augenmerk fiel auf Dieter Beines, den Präsidenten der Großen Rheydter Prinzengarde, denn dieser trug einen Tschako. Auf die Frage von Wiesselmann, was das zu bedeuten habe, antwortete Beines: Als er mit seiner Uschi 1976 das erste gesamtstädtische Prinzenpaar waren, war Alfons Classen (†2022) der damalige Polizeipräsident. Dieser hatte ihm den Tschako geschenkt bzw. verliehen und da dieser im letzten Jahr verstorben ist wollte er an ihn denken und deshalb trage er den Tschako am heutigen Tage.
Dann stellte Wiesselmann weitere Prinzen vor, die aus den Reihen der Polizei dieses Amt innehatten. So Dietmar Wirt, der 2004 in Mönchengladbach angefangen habe und irgendwann in den Ruhestand gegangen sei, aber er denkt gerne an die dort verlebte Zeit zurück.
Auch Guido Gauls, ein noch im Amt befindlicher Kollege, war Prinz, konnte leider am heutigen Morgen nicht dabei sei.
Dirk Weise, ebenfalls Prinz im Jahr2019, musste damals im Polizeipräsidium ein Spielchen der Polizisten mitmachen und er freute sich jetzt schon auf das, was Stefan und Bianca machen müssten.
Weiter ging es zu Bernd Gothe, der 1985 Prinz der Stadt Mönchengladbach war und anschließend 31 Jahre Vorsitzender des MKV. Dieser hat in der Zeit viel aufgebaut und dann die Dinge an einen Mann übergeben (Gert Kartheuser), den er sehr schätze und mit dem er auch schon mal telefoniere. Die Demokratie in einem Verein sei sehr wichtig und man müsse die Truppe zusammenhalten, egal wie entschieden wird. Die Neuen haben etwas daraus gemacht und seien auf einem guten Weg. Er betonte noch, dass er stolz auf Mönchengladbach sei, denn es gibt Hausfrauennachmittage mit 2.300 lustigen Frauen und das schaffe auch Düsseldorf und Köln nicht. Auch sei er immer stolz auf die Prinzenpaare.
Aufgrund einer verlorenen Wette, musste Bernd Gothe den damaligen Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners in einer Rikscha durch Mönchengladbach fahren. Bei dieser Gelegenheit lernten sich Wiesselmann und Gothe kennen und Gothe wollte von ihm wissen, ob er damit einverstanden sei, wenn Guido Gauls mit Verena im nächsten Jahr Prinzenpaar der Stadt würden. Wiesselmann hat dann spontan „Ja“ gesagt.
Natürlich muss auch die Partnerin einverstanden sein, wenn man so ein Amt übernimmt. Auch Stefan und Bianca wurden diesbezüglich gefragt und Stefan meinte, er habe nicht allzu viel zu sagen, worauf Bianca erwiderte, es gibt einen Arbeiter und einen Kopf. Aber um dieses Amt ausführen zu können, gehören immer zwei Menschen dazu und für Stefan war es der große Traum, einmal Prinz zu sein und deshalb haben die Beiden es auch zusammen gemacht.
Für Kartheuser, ebenfalls Prinz mit seiner Jutta im Jahr 1996, war es sofort klar, wenn die Einladung zu diesem Termin kommt, wird dieser sofort eingetragen. Denn hier herrschte immer Spaß und Freude. Er habe es damals noch im alten Gebäude auf der Theodor-Heuss-Straße genossen.
Weiter führte Kartheuser aus, dass der MKV die Arbeiten für die Menschen der Stadt mache und auch die anderen Städte schauen nach Mönchengladbach.
Da Wiesselmann Ende des Jahres in den verdienten Ruhestand gehen wird, bat Kartheuser ihn, doch noch ein Jahr dran zu hängen, worauf dieser erwiderte, er käme gerne wieder zu dieser Veranstaltung, dann aber als Ehemaliger.
Prinz Stefan kannte das neue Polizeipräsidium nur im Rohbau oder wenn man ein Anliegen habe. Aber jetzt seien sie hier, um zu singen, auch wenn er nervös sei, aber es werde schon klappen. Weiter führte er aus, dass er seinem Eheversprechen nachkomme, denn jeder träumt den Traum des Partners mit.
Nach dem Prinzenpaarlied „Möglichst jede Stunde“ hatte Michael Rostek (Vorstand des Ottokar) und früherer Handballkollege von Prinz Stefan hatte sich etwas besonderes einfallen lassen. Auf einer Leinwand wurden verschiedene Bilder aus der früheren Zeit des Prinzen gezeigt. Kommentare von Rostek waren: Schnelligkeit sei nicht sein Trumpf gewesen, auch seien sie viel unterwegs und Stefan sei auch sehr aktiv gewesen. Vermarktung war schon immer wichtig, nicht nur für die Firma, nein auch sein Körper wurde vermarktet und dieser hatte zarte Seiten.
Dann hatte man sich ein Spiel ausgedacht, an dem das Prinzenpaar sich aktiv beteiligen musste. Es wurden drei Gruppen mit jeweils drei Personen gebildet und zwar das Team Ottokar, das Team Wiesselmann und das Prinzenpaar-Team.
Jeder musste mit einer Brille, die den berauschten Zustand von 1,3 Promille simulierte, auf fünf Dosen werfen. Prinz Stefan war der Einzigste, der vier Dosen traf und somit wurde ihm bescheinigt, dass er auch im besoffenen Zustand Auto fahren könne.
Als Geschenk überreichte Wiesselmann dem Prinzenpaar einen Scheck über 500 Euro für die Wagenbauhalle mit dem Bemerken, ohne Wagenbauhalle kein Veilchendienstagszug (VDZ), ohne VDZ kein Karneval.
Prinz Stefan bedankte sich für die großartige Spende und musste dabei aber feststellen, dass sich die Stadt Mönchengladbach schwer tue mit der Halle, aber das habe jetzt der MKV in die Hand genommen. Er wünschte allen noch weiter Karneval zu feiern, ob zu Hause oder unterwegs.