Rom: Den Blick gen Himmel richten in der Kirche Sant‘Ignazio di Loyola in Campo Marzio

Dem heiligen Ignatius geweiht, gilt die Kirche Sant‘Ignazio di Loyola in Campo Marzio neben der Kirche Il Gesù als eine der großen Jesuitenkirchen in Rom. Sie ist nicht nur für ihre beeindruckenden perspektivischen Fresken bekannt, sie beherbergt ebenfalls die Grabmale dreier Heiliger und eines Papstes.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Rom/Italien – Im IX. römischen Rione Pigna, dem zentralen Altstadtgebiet zwischen der Piazza Venezia und dem Pantheon. Rund 250 m von eben diesem entfernt liegt die Kirche Sant‘Ignazio di Loyola in Campo Marzio. Der Bestandteil des Namens „Campo Marzio“ bezieht sich hierbei auf den antiken Campus Martius, dem Marsfeld, einem 250 Hektar großen Bereich, der dem römischen Kriegsgott Mars gewidmet war. Gelegen an der Piazza di Sant‘Ignazio di Loyola bildet die Kirche, die für ihre perspektivischen Fresken bekannt ist, gemeinsam mit dem Palazzo del Collegio Romano ein Rokokoensemble von Filippo Ragunzzi (18. Jahrhundert).

Die römisch-katholische Kirche ist dem heiligen Ignatius von Loyola geweiht, wurde ab 1636 nach den Plänen des Mathematikers und Jesuiten Orazio Grassi erbaut und im Jubeljahr 1650 eröffnet. Das einschiffige Kreuz mit Vierungskuppel erstreckt sich 80 Meter Länge sowie 43 Meter Breite. Beeindruckend die Fresken des Malers und Jesuitenfraters Andrea Pozzo, der als Meister perspektivischer Scheinarchitektur bekannt ist. Mit den farbenfrohen Fresken hat der Maler das Fehlen einer Kuppel durch eine Illusion aufgefangen. Ein Spiegel hilft bei der optischen Entfaltung des gewaltigen Freskos, welches die Apotheose (Vergöttlichung) des Heiligen Ignatius zeigt.

Foto: Rheinischer Spiegel

Auf der rechten Seite des Querhauses befindet sich das Grab und ein Altar des Heiligen Aloisius. 1591 war der Jesuit Aloisius von Gonzaga (geb. 1568) jung gestorben und 1726 heiliggesprochen worden. Im linken Bereich des Querhauses fand das Grab des Heiligen Jan Berchmans einen Platz. 1873 wurde der Jesuitenheilige in der Kirche bestattet.
Ein prächtiges Doppelgrab eröffnet sich den Besuchern in der rechten Seitenkapelle. Gut geschützt wurden hier Papst Gregor XV. und sein Nepoten Kardinal Ludovico Ludovisi beerdigt. 1923 umgebettet in die Kirche Sant‘Ignazio di Loyola in Campo Marzio wurde ebenfalls nach seiner Seligsprechung Kardinal Roberto Bellarmino. 1621 gestorben und zunächst in der Kirche Il Gesù beigesetzt, wurde er zudem 1930 durch Papst Pius XI. heiliggesprochen und in einen gläsernen Reliquenschrein gebettet. (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel

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