Schließfächer für obdachlose Menschen: Anlage an der Bahnhofstraße rund um die Uhr nutzbar

Auf dem städtischen Grundstück an der ehemaligen Bahnunterführung gegenüber der Bahnhofstraße 55 wurde eine Schließfachanlage errichtet, die obdachlosen Menschen den Alltag erleichtern soll.

Viersen – In neun Einzelschließfächern können diese dort ihr Hab und Gut verstauen. Die Schließfächer bieten rund um die Uhr diebstahlsicheren Schutz für persönliche Gegenstände und wichtige Dokumente. Dazu ermöglichen sie den betreffenden Personen, Verpflichtungen ohne belastendes Gepäck nachzukommen, etwa bei Behördengängen oder der Wohnungs- und Arbeitssuche.

Die Schließfachanlage wurde von der Stadt Viersen mit Fördermitteln aus der Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“ des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen angeschafft und aufgestellt. Den Betrieb der Anlage organisiert die Fachberatung Wohnungslosenhilfe des SKM Viersen. Deren Mitarbeitende verwalten die Schließfächer, geben die Schlüssel an die Nutzenden der Fächer aus, überwachen die Nutzung und veranlassen gegebenenfalls die notwendige Leerung und Reinigung. Mit den Personen, die die Fächer nutzen, schließen sie eine schriftliche Nutzungsvereinbarung ab. Die Schlüssel werden gegen ein Pfand von 10 Euro ausgegeben.

Die Schließfächer können kostenlos und ohne zeitliche Einschränkung genutzt werden. Nicht erlaubt ist das Verstauen von verderblichen Waren, Tieren, nassen Gegenständen sowie von Dingen, die gegen das Betäubungsmittelgesetz oder das Waffengesetz verstoßen. Ansprechpersonen sind die Mitarbeitenden der Fachberatung Wohnungslosenhilfe des SKM, Bahnhofstraße 41 in Viersen, Telefon 02162 32515. Diese sind während der offenen Sprechstunden montags, mittwochs und freitags zwischen 9 und 12 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung zu erreichen. (opm)

Sozialdezernent Ertunç Deniz mit Sabine Gast, Fachbereichsleitung Wohnungslosenhilfe SKM Kreis Viersen, an der neuen Schließfachanlage. Foto: Stadt Viersen

3 Kommentare

  1. Ja wer hat sich das denn ausgedacht? Gibt es denn wirklich keinen anderen Platz, wo die Schließfächer aufgestellt werden können. Erinnert man sich denn nicht, dass der ehemalige Bahntunnel für die Sprayerszene gedacht war – mit Unterstützung des Ex-Bürgermeisters Thönnessen. Jetzt steht diesen bunten Wandbildern eine wirklich nicht ansprechende Schließfachanlage im Weg und versperrt die Sicht. Sollen die Besucher der Stadt so empfangen werden? Nicht so toll gelaufen!

  2. @Heinz-Günther die Sprayer haben genug Platz um ihre „Kunst“ an die Wand zu bekommen! Siehe Unterführung der Bahn an der Brüsseler Allee! Die Besucher der Stadt Viersen können tatsächlich auf ihrem Weg in die „City“ an den Schliessfächern vorbeischauen!
    Gerne können Sie ja bei der Stadt Ihre Adresse angeben und Sich die Schliessfächer in den Vorgarten stellen lassen soweit Sie einen haben! Dann wäre Ihr Blick auf die „Sprayerkunst“ auch nicht mehr beeinträchtigt!

  3. M.E. ist der gewählte Standort nicht so glücklich getroffen, obwohl die Idee nicht übel ist.

    Man schaue sich mal die Fahrradboxen und Abstellplätze in der Nähe an.
    Ständig Beschädigungen und demolierte Fahrräder.

    Wie sollen da die Schließfächer vor Vandalismus etc. geschützt werden?

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