Serie: „Taffe Frauen vor meiner Kamera“

In dem aktuellen Fotoprojekt der Viersener Fotografin Rebekka Litgen geht es um taffe Frauen vor der Kamera. Der Rheinische Spiegel stellt in seiner Serie eine Auswahl der Interviews vor.

Viersen/Region – Mit einer überwältigenden Resonanz hatten sich Frauen für das aktuelle Fotoprojekt „Taffe Frauen vor meiner Kamera“ der Viersener Fotografin Rebekka Litgen, Inhaberin von Black Sparrow Photography, gemeldet.

Jedes Alter bietet seine eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten. Häufig verliert man im Alltag den Blick für das Wesentliche und im Gegensatz zu Männern sind Frauen sehr kritisch mit sich selbst, besonders im zunehmendem Alter. Erfolgreich im Beruf und gleichzeitig immer für die Familie da, bilden sie das Fundament für ein harmonisches Miteinander. Daher richtet sich ihr aktuelles Fotoprojekt an Frauen die mitten im Leben stehen und Familie und Beruf erfolgreich bestreiten.

„Ich spreche bei meiner Arbeit immer wieder mit Frauen, die denken sie seien unfotogen. Gerne möchte ich zeigen, dass dies ein Trugschluss ist und jeder schöne Fotos von sich haben kann. Mit meinen Bildern möchte ich zeigen, welche Blickwinkel es gibt und wie stark die Ausstrahlung nach außen wirklich ist. Man muss nur bereit sein, sich auf ein Shooting beim Profi einzulassen“, sagt Litgen.
Zusätzlich geht es um fünf Fragen des Älterwerdens und den persönlichen Lebenserfahrungen von taffen Frauen ab Ü40. Die Bilder und Interviews kann man im Blog „Fotoprojekt Viersen“ der Fotografin finden.


Angelika Spiegl im Interview

Angelika ist Jahrgang 69 und Mutter von vier erwachsenen Söhnen (ihr ältester ist jetzt 31, ihr jüngster 19 Jahre alt). Sie ist seit sieben Jahren geschieden und lebt seit drei Jahren allein. Ihr größtest Hobbie ist ihre Arbeit – sie ist Stellvertreterin auf einer großen Tankstelle.

Angelikas hat nicht nur einen liebsten Spruch, sondern mehrere. Zwei sind zum Beispiel:
„Jeder ist seines Glückes Schmied.“
oder
„Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück.“
Angelika findet, dass viele Sprüche erst im fortschreitenden Alter die richtige Bedeutung bekommen.

Sie brennt eindeutig für ihre Familie und für ihre Arbeit, eventuell noch für Hunde das würde sie eher zu ihren Hobbys zählen.

Foto: Black Sparrow Photography

1. Was hilft Dir Dich schön und stark zu fühlen?
Schön gefühlt habe ich mich mein ganzes Leben lang nicht. Das Schönste an mir (so sagen es die Leute) sind meine Augen. Da ich übergewichtig bin, ist Schönheit relativ.

2. Wie stehts um Dein Körperbewusstsein / Körperakzeptanz und hat sich das im Laufe deines Lebens verändert?
Das Körperbewusstsein hat sich auf jeden Fall im Laufe meines Lebens verändert. Heute bin ich bewusst, wer ich bin, was ich bin und es ist mir heute egal, was andere über mich reden. Es verletzt mich heute nicht mehr.

3. Was ist das Beste am Älter werden?
Das Beste im Alter ist, dass ich mir jetzt bewusst bin, dass ich mein Leben so gestalten kann, wie ich will.
Ich muss mir nichts mehr vorschreiben lassen. Ich lebe jetzt zu 99 % in der Gegenwart.

4. Welche Routinen hast du, die dich im Alter fit halten (Körper, Gesicht, Geist, Wohlbefinden)?
Fit halten – körperlich ist mir leider nicht mehr wirklich möglich, da ich gesundheitlich angeschlagen bin. Geistig versuche ich mir so viel wie möglich zu merken, ich lese viel und mache immer wieder Gehirntraining.

5. Was würdest Du heute Deinem 20-jährigen Ich als Ratschlag mit auf dem Weg geben?
Meinem 20-jährigen Ich würde ich sagen, sei ehrlich mit dir selbst, verstecke deine Sorgen nicht, sei etwas egoistischer.
Vor allem arbeite an dir selbst und an deiner Selbstliebe. (opm)

Was würdest Du heute Deinem 20-jährigen Ich als Ratschlag mit auf dem Weg geben? Foto: Privat