Leere Eisbecher, Verpackungen, Papier, Tüten, dazwischen eine leere Dose oder eine Flasche – versteckte Ecken auf Parkplätzen, im Wald oder an Flaschencontainern sind „mülltechnisch“ keine Augenweide.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Viersen – Beim Aussteigen schiebt Sonja Weber die Dose zur Seite um nicht darauf auszurutschen. Sie pendelt jeden Tag seit einigen Jahren nach Viersen zu ihrer erkrankten Mutter an der Petersstraße. Sie ist sich sicher, dass der Parkplatz sauberer wäre, wenn mehr Möglichkeiten zur Entsorgung zur Verfügung stehen würden. Ebenfalls neben dem Kleiderspender würde regelmäßig wild Müll entsorgt. Den wilden Müllkippen wird die Stadt Viersen jedoch auch mit mehr Mülltonnen nicht Herr werden, schließlich handelt es sich hierbei nicht um den üblichen Müll, der beim Spaziergang durch die Innenstadt entsteht.
Mit der unsachgemäßen Entsorgung von Möbeln, Kleidung oder Haushaltswaren nehmen die Umweltsünder in Kauf, dass sie damit der Allgemeinheit schaden. Die Kosten für die Entsorgung durch die Stadt, wenn eine Prüfung auf den Verursacher negativ verläuft, tragen alle anderen. Die Entsorgung von illegalem Müll kostet beispielsweise die Stadt Düsseldorf rund 1,6 Millionen Euro jährlich, in Köln sind es 7,6 Millionen Euro. Umweltverbände raten zu einer Meldung einer wilden Müllkippe bei der jeweiligen Stadtverwaltung, in Viersen ist das über das Beschwerdemanagement möglich (02162 101 4444).
Die Städte und Gemeinden sind in abfallrechtlicher Hinsicht verantwortlich für die Beseitigung der wilden Müllkippe zu sorgen. Übrigens gibt es mittlerweile Städte die auf „Petzen per App“ setzen – so wie die Stadt Dortmund, die mit der App „Dreckpetze“ Bürgern die Möglichkeit bietet wilde Müllkippen schneller melden zu können. Ebenfalls Düsseldorf, Dormagen, Gelsenkirchen oder Köln bieten solche Apps an – mit einer positiven Resonanz. (cs)