Serie: „Taffe Frauen vor meiner Kamera“

In dem aktuellen Fotoprojekt der Viersener Fotografin Rebekka Litgen geht es um taffe Frauen vor der Kamera. Der Rheinische Spiegel stellt in seiner Serie eine Auswahl der Interviews vor.

Viersen/Region – Mit einer überwältigenden Resonanz hatten sich Frauen für das aktuelle Fotoprojekt „Taffe Frauen vor meiner Kamera“ der Viersener Fotografin Rebekka Litgen, Inhaberin von Black Sparrow Photography, gemeldet.

Jedes Alter bietet seine eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten. Häufig verliert man im Alltag den Blick für das Wesentliche und im Gegensatz zu Männern sind Frauen sehr kritisch mit sich selbst, besonders im zunehmendem Alter. Erfolgreich im Beruf und gleichzeitig immer für die Familie da, bilden sie das Fundament für ein harmonisches Miteinander. Daher richtet sich ihr aktuelles Fotoprojekt an Frauen die mitten im Leben stehen und Familie und Beruf erfolgreich bestreiten.

„Ich spreche bei meiner Arbeit immer wieder mit Frauen, die denken sie seien unfotogen. Gerne möchte ich zeigen, dass dies ein Trugschluss ist und jeder schöne Fotos von sich haben kann. Mit meinen Bildern möchte ich zeigen, welche Blickwinkel es gibt und wie stark die Ausstrahlung nach außen wirklich ist. Man muss nur bereit sein, sich auf ein Shooting beim Profi einzulassen“, sagt Litgen.
Zusätzlich geht es um fünf Fragen des Älterwerdens und den persönlichen Lebenserfahrungen von taffen Frauen ab Ü40. Die Bilder und Interviews kann man im Blog „Fotoprojekt Viersen“ der Fotografin finden.


Petra Bartneck im Interview

Petra, Jahrgang 1965, ist Mutter eines erwachsenen Sohnes, die gerne Sport macht, sich mit Freundinnen trifft und sehr gerne reist.
Sie hat diverse Lehrgänge an einer Internetakademie besucht, ist Lifecoach und entwickelt gerade Pläne für die Zukunft.

1984 fing sie als eine der ersten Frauen bei der Schutzpolizei in NRW an. 1994 beendete sie die Fachhochschule und startete als Führungskraft bei der Polizei. Obwohl sie sich nicht als Feministin empfindet, hat sie 2000 den „normalen“ Karrierepfad verlassen und übernahm die Funktion der Gleichstellungsbeauftragten. Bis 2017 setzte sie sich für die Gleichstellung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in ihrer Behörde ein.
Seit Anfang diesen Jahres hat sie sich der vermutlich letzten beruflichen Herausforderung gestellt und übernahm die Leitung eines Verkehrskommissariat mit 20 Beschäftigten.

Ihr liebster Spruch ist:
„Nichts geschieht ohne Grund“

Foto: Black Sparrow Photography

1. Was hilft Dir Dich schön und stark zu fühlen?
Mein Alter und meine positive Lebenseinstellung. Dadurch habe ich eine Ausstrahlung, die in meinen Augen wichtiger ist als irgendein Schönheitsideal. Und meine Stärke ziehe ich aus all dem, was ich im Leben bewältigt und erreicht habe.

2. Wie stehts um Dein Körperbewusstsein / Körperakzeptanz und hat sich das im Laufe deines Lebens verändert?
Ich akzeptiere meinen Körper so, wie er ist.
Auch, wenn ich gerne ein paar Kilo weniger hätte. Aber ich bin nicht bereit, auf gutes Essen und auch ein Glas Wein zu verzichten, nur um das zu erreichen.
Ja, auf jeden Fall hat sich das im Leben verändert: Vor 20 Jahren habe ich sehr viel abgenommen, weil ich mich noch nicht so gefunden habe wie jetzt.

3. Was ist das Beste am Älter werden?
Ich bin gelassener und vor allem unabhängig. Ich stehe mitten im Leben und bin nur mir selbst gegenüber verantwortlich. Das gibt mir ein großes Gefühl von Freiheit.

4. Welche Routinen hast du, die dich im Alter fit halten (Körper, Gesicht, Geist, Wohlbefinden)?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt Routinen habe, mal von Körperpflege abgesehen. Ich treibe gerne Sport, aber wenn mir mehr nach Entspannung ist, dann lege ich mich auch den ganzen Nachmittag auf den Balkon. Ich horche einfach in mich rein und mache das, was mir in dem Moment gut tut.
Mein Geist wird schon durch den Dienst fit gehalten, zumal ich im Februar eine neue Funktion übernommen habe. Aber auch durch die Lehrgänge, die ich gemacht habe. Ich bin vielseitig interessiert und natürlich auch durch die Reisen ist es für meinen Geist und vor allem auch für mein Wohlbefinden ein Gewinn.

5. Was würdest Du heute Deinem 20.jährigen Ich als Ratschlag mit auf dem Weg geben?
Mach alles genau so, wie Du es für richtig hältst.
Lass dich beraten, aber nicht unter Druck setzen.
Es ist dein Leben! (opm)

Was würdest Du heute Deinem 20-jährigen Ich als Ratschlag mit auf dem Weg geben? Foto: Privat