Sozialer Markt bot Möglichkeiten für ein klares „JA“ zum Ehrenamt

Nicht nur Pandemie-bedingt ist die Suche nach Ehrenamtlichen in Kirchen, Sportvereinen oder anderen Organisationen schwieriger geworden. Laut einer Studie aus 2022 ist die Zahl der Ehrenamtlichen von 17,2 Millionen auf 15,7 Millionen Menschen gesunken. Doch das Ehrenamt ist wichtiger denn je und so bot der erste Soziale Markt an der Viersener Kreuzkirche einen vielfältigen Einblick für einen Bereich, der es verdient im Rampenlicht zu stehen.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Viersen – Laut der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse aus dem vergangenen Jahr ist in den Jahren 2020 bis 2022 ein Rückgang von 8,2 Prozent ehrenamtlich Engagierter zu verzeichnen, die Umfrage Think Tanks Ziviz (Zivilgesellschaft in Zahlen) hat jede fünfte Organisation, und damit 21 Prozent, einen Verlust von Ehrenamtlern zu verzeichnen. Dabei ist ein buntes und lebendiges Vereinsleben ebenso wenig möglich ohne Ehrenamtler, wie auch zahlreiche Angebote in Kirchen. Egal wohin man hört, Ehrenamtliche werden gesucht – doch es gibt auch die andere Seite, denn nicht jeder, der sich ehrenamtlich betätigen möchte, hat eine genaue Vorstellung und ist auf der Suche.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Für all diese Suchenden und viele andere bot der erste Soziale Markt an der Evangelischen Kreuzkirche ein so vielfältiges Angebot, dass die Auswahl fast schwer fiel. Hier wurden Brücken gebaut zwischen Angebot und Nachfrage. Sei es künstlerisch, musikalisch, in der Pflege, im Einsatz bei der Feuerwehr oder gar als Nikolaus im Seniorenzentrum Haus Greefsgarten während des Nikolausmarktes zum Beschenken der Bewohner – Möglichkeiten sich ehrenamtlich zu betätigen gibt es in Viersen in Hülle und Fülle. Das zeigten die über zwanzig sozialen Einrichtungen aus dem gesamten Stadtgebiet auf, die durchaus auch mit Süßem oder Spiel die Neugierde auf sich lenkten.

Dass dabei die Besucher nicht lange auf sich warten ließen, war trotz der stetigen, leichten Regenschauer umso erfreulicher. Viele von ihnen kamen nicht nur mal eben vorbei, sondern fanden ihren passenden Platz, der ihnen die Möglichkeit bot etwas von ihrer Zeit zu verschenken. Manchmal als einmalige Aktion, manchmal als regelmäßiger Einsatz – und das für jede Altersklasse. Und wenn es eben nicht der bereits erwähnte Nikolaus war, dann vielleicht als Kuchenengel für den Weihnachtsbasar oder als Referenten-Tätigkeit für gefragte Fachthemen.

Passend hierzu ließ sich beim Open-Air-Café in der einen Ecke über die Projekte fachsimpeln, während in der anderen Erfahrungen ausgetauscht wurden. Zum Abschluss gab es dazu noch einen Tipp für alle, die es am Samstag nicht geschafft haben vorbeizuschauen, denn die ehrenamtlichen „Schnupper-Angebote“ werden in einer Ausstellung vom 21. August bis 1. September 2023 im Foyer des Viersener Stadthauses präsentiert. Auch da lohnt sich das Vorbeischauen – für sich selbst und für andere. (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming