Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Viersen fordert von der Verwaltung einen Entwurf für eine Wohnraumschutz- bzw. Zweckentfremdungssatzung nach dem Vorbild von Düsseldorf und Köln. Ziel ist es, den anhaltenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu bekämpfen und leerstehende oder zweckentfremdete Wohnungen wieder für den regulären Mietmarkt nutzbar zu machen.
Viersen – „Wir können nicht länger zusehen, wie dringend benötigter Wohnraum in Viersen leer steht oder als dauerhafte Ferienunterkünfte auf Plattformen wie Airbnb angeboten wird. Jede Wohnung, die so dem Mietmarkt entzogen wird, fehlt einer Familie, einem Paar oder einer alleinstehenden Person, die hier ein Zuhause sucht“, erklärt Manuel García Limia, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der Stadt Viersen.
Nach Angaben der SPD waren zum Zeitpunkt der Antragstellung lediglich 53 Mietwohnungen in Viersen inseriert, während im gleichen Zeitraum 43 Unterkünfte über Airbnb buchbar waren. „Das ist fast eins zu eins das gleiche Verhältnis – und das zeigt sehr deutlich, wie dringend wir hier handeln müssen“, betont Christoph Saßen, SPD-Ratsmitglied.
Die geplante Satzung soll vor allem langfristigen Leerstand und Kurzzeitvermietungen ohne Genehmigung verhindern. Damit soll spekulativer Leerstand unattraktiv gemacht und die dauerhafte Nutzung als Wohnraum sichergestellt werden.
„Wohnen ist ein Grundrecht – und in Zeiten knappen Angebots muss die Stadt dafür sorgen, dass vorhandener Wohnraum auch wirklich zum Wohnen genutzt wird“, sagt Ebru Cornelißen, sachkundige Bürgerin der SPD-Fraktion. „Eine solche Satzung ist ein wirksames Instrument, das andere Städte längst erfolgreich einsetzen.“
Die SPD verweist auf das Handlungskonzept Wohnen der Stadt Viersen, das seit Jahren einen deutlichen Wohnungsmangel ausweist. Die Lage habe sich nicht verbessert, der Bedarf bleibe hoch. „Wir wollen den Wohnungsmarkt wieder ins Gleichgewicht bringen – und das geht nur, wenn wir den Schutz von Wohnraum ernst nehmen“, so Saßen abschließend. (opm)

