Der Ausschuss für Bauen, digitale Entwicklung und Infrastruktur berät in der kommenden Woche über eine Investition von über 50 Mio. Euro für die bauliche Umsetzung der Raumbedarfe an den Viersener Schulen der Primar- und Sekundarstufe.
Viersen – 23.379.000,00 EUR für die Erweiterung der Körnerschule mit einem Neubau und 23.377.000,00 EUR für den Systembau von Mensen für alle acht Schulstandorte stehen auf der Tagesordnung des Ausschusses für Bauen, digitale Entwicklung und Infrastruktur am 6. Juni 2023 im Dülkener Bürgerhaus. Die Zustimmung der Ratsvertreter gilt nach einer aktuellen Rückfrage als wahrscheinlich, weshalb mit dem dann folgenden Beschluss für die geplante Vergabe von externen Planungs-/Beratungsleistungen zur Vorbereitung zunächst ca. 400.000,00 EUR benötigt werden. Im Haushaltsplan 2023 sind für das aktuelle Jahr 750.000,00 EUR für Planungsleistungen vorgesehen. Für die bauliche Umsetzung der Schulentwicklungsplanung und den Ausbau der Ganztagsbetreuung an städtischen Grundschulen sind im Haushaltsplan 2023 in der mittelfristigen Finanzplanung Haushaltsmittel berücksichtigt. Für die spätere bauliche Umsetzung würden Fördermittel in einer noch nicht bezifferbaren Höhe erwartet werden.
Das Zentrale Gebäudemanagement sieht aufgrund der Erfahrungswerte eine Umsetzung mit einer Vergabe von Einzelgewerken in dem angedachten zeitlichen Rahmen als nicht realisierbar an. Hierzu bestehen zudem keine ausreichenden personellen Kapazitäten, um den notwendigen Koordinierungsaufwand bei diesem Projekt zu erfüllen. In der Konsequenz wird eine alternative Ausführung notwendig. Eine renommierte Fachanwaltskanzlei im Vergaberecht und ein Kommunalberatungsbüro mit ausgewiesener Expertise im Themengebiet der Wirtschaftlichkeitsberechnungen wurden mit der Ausarbeitung der möglichem Umsetzungsvarianten beauftragt.
Für das Projekt Erweiterung Körnerschule kann eine Gesamtvergabe in Form eines erweiterten Totalunternehmer-Auftrages erfolgen. Bei einem erweiterten Totalunternehmer-Auftrag werden sämtliche Planungs- und Bauleistungen sowie auch Leistungen der technischen Gebäudeunterhaltung an einen privaten Auftragnehmer vergeben. Der technische Gebäudeunterhalt ist in dem Leistungspaket inbegriffen, weil auf diese Weise sichergestellt wird, dass der Auftragnehmer für die technische Funktionsfähigkeit des von ihm geplanten und errichteten Gebäudes sowie die Qualität der von ihm eingesetzten Materialien einsteht. Hierdurch soll ein besonderer Anreiz für eine nachhaltige Planung und einen nachhaltigen Bau des Gebäudes geschaffen werden.
Für das Projekt Schulmensen kann aufgrund wirtschaftlicher Gründe eine Gesamtvergabe in Form eines Totalunternehmer-Auftrages für alle acht Schulstandorte erfolgen. Auch hier werden sämtliche Planungs- und Bauleistungen im Rahmen einer Funktionalausschreibung an einen privaten Auftragnehmer vergeben. Um die zu wartende und vorzuhaltende Technik möglichst überschaubar zu halten, ist dem Zentralen Gebäudemanagement sehr an einer „Systemgleichheit“ gelegen, weshalb individuelle Ausstattungen vor allem der Küchen vermieden werden sollen.
Identische Ausstattungen der Küchen ergeben organisatorische Vorteile und werden auch einen möglichst flexiblen und standortübergreifenden Einsatz von Personal erleichtern sowie identische hygienische Grundvoraussetzungen sicherstellen. Identische Ausstattungen der Mensen (Stühle, Tische) bieten Vorteile bei der Ersatzbevorratung und der Möglichkeit des Austausches unter den Standorten bzw. der Aufstockung / Kombination der an einem Standort vorhandenen Ausstattung mit derer der anderen Standorte.
Durch eine Beschlussfassung soll nun der Rahmen zur weiteren notwendigen Bearbeitung des Projektes geschaffen werden, denn durch den ab August 2026 geltenden gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung und aus der hiermit verbundenen zeitgleichen Bearbeitung vieler Kommunen erwartet das Zentrale Gebäudemanagement generell eine Verknappung des Marktes. Gemäß der angesetzten Zeitschiene wird bei dem Projekt Körnerschule mit einem avisierten Baubeginn zum 01.07.2025 und einer Bauzeit von 18 Monaten ein Betriebsbeginn zum 01.01.2027 angenommen. Der Systembau Mensen an acht Schulstandorten ist mit einer Bauzeit von insgesamt 27 Monaten angesetzt. (dt/Tagesordnung Stadt Viersen)
