Strahlender Glanz der Laternen und Tradition beim Martinssingen des St. Martin-Vereins Dülken-Schirick

Ein stimmungsvolles Ereignis läutete die diesjährigen Feierlichkeiten zum Martinsfest in Dülken-Schirick ein. Der traditionsreiche St. Martin-Verein Dülken-Schirick e. V. hieß Jung und Alt auf dem Gelände des Förderzentrums West willkommen, um das 2. Martinssingen zu begehen.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler und Martin Häming

Viersen-Dülken – Mit musikalischer Unterstützung der Dülkener Musikfreunde erfüllten die Klänge beliebter Martinslieder die herbstliche Luft. Bei Punsch und Glühwein, begleitet vom Duft frisch gegrillter Bratwürste, versammelten sich die Besucher, um die herzerwärmenden Lieder der Sankt-Martins-Tradition gemeinsam zu singen.

Der St. Martin-Verein Dülken-Schirick, dessen Wurzeln stolze 125 Jahre zurückreichen, engagiert sich leidenschaftlich für die Pflege dieses Festes und seiner Werte – Gemeinschaft, Teilen und Verbundenheit. Seit seiner Gründung dient der Verein als kulturelle Säule im Viertel und hat sich mit seinen liebevoll organisierten Veranstaltungen, wie dem traditionellen Martinszug, einen festen Platz in den Herzen der Dülkener Bevölkerung erobert.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Dieses Martinssingen bot bereits einen Vorgeschmack auf den bevorstehenden Fackelzug, der traditionell am ersten Freitag im November durch die Straßen von Dülken-Nord zieht. Angeführt von einem Reiter in der Rolle des St. Martin, wird der Zug in diesem Jahr am 8. November ab 17:30 Uhr feierlich seinen Weg ab der Reithalle Schirick durch die Straßen nehmen. Bunt geschmückte Laternen und festliche Dekorationen entlang des Zugwegs verwandeln den Abend in ein einzigartiges Lichterspiel, das an die Legende des Heiligen Martins erinnert.

Am Tag zuvor werden die traditionellen Martinstüten gepackt, die dann am Abend des Zuges an die Kinder verteilt werden. Besonders stolz ist der Verein darauf, dass die Tütenpreise seit Einführung des Euro nicht erhöht wurden – ein weiteres Zeichen des Engagements und der Treue zur Tradition.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Der Verein dankt herzlich allen Helfern, den Musikfreunden und insbesondere Herrn Seubert vom Förderzentrum West, die durch ihre Unterstützung das Martinssingen zu einem gelungenen Auftakt für das Martinsfest gemacht haben. Nun fiebert Dülken dem Martinszug entgegen – einem Höhepunkt, der nicht nur die Straßen, sondern auch die Herzen der Dülkener erleuchten wird.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Das Martinssingen gehört zum Martinstag am 11. November und ist eine lebendige Tradition, die den Heiligen Martin von Tours ehrt. Dieser Brauch, bei dem Kinder mit Laternen von Tür zu Tür ziehen und Lieder singen, ist eine Tradition, bei der die singenden Kinder kleine Geschenke erhalten. Je nach Region sind diese Präsente Süßigkeiten, Gebäck oder Obst, die die Kinder als Dank für ihren Gesang überreicht bekommen. Der Brauch ist in verschiedenen Gegenden verbreitet und trägt regional unterschiedliche Namen wie „Schnörzen“, „Gripschen“ oder „Dotzen“. Leider jedoch werden es jedes Jahr weniger Kinder, die diesen Brauch feiern, umso wichtiger ist das Engagement des Dülkener Vereins.

Ebenfalls der CDU-Landratskandidat Bennet Gielen und Bürgermeisterkandidat Christoph Hopp (CDU) ließen sich die Möglichkeit zum gemeinsamen Feiern der Tradition nicht entgehen. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Der Ablauf des Martinssingens variiert je nach Ort. Oft findet es am Abend des Martinszuges statt, doch in einigen Regionen wird es auch an einem separaten Tag gefeiert. In Gruppen, oft mit den Eltern kleinerer Kinder, ziehen die Kinder singend von Haus zu Haus, begleitet vom Licht ihrer Laternen, die sie für den Martinszug gebastelt haben. Dieser Brauch soll an die Legenden um den heiligen Martin erinnern, insbesondere an die Mantelteilung, bei der Martin einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels gab – ein Symbol der nächsten Liebe und des Teilens, das bis heute in dieser Tradition lebendig ist. (sk)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming