Tien Anton – Ein Dülkener Original

Noch heute erinnert die Tien Anton-Statue an der Blauensteinstraße an die Geschichte des Stadtteils Dülken und an die Zeit, in der Peter Anton Stams mit einem Tienfass durch die Straßen zog, um die Jauchekeller der Bürger zu leeren.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker

Viersen-Dülken/Sehenswürdigkeit – Die Einmündung der Blauensteinstraße ziert die von dem Aachener Bildhauer Hubert Löneke gefertigte Skulptur Tien Anton. Sie zeigt das Dülkener Original Peter Anton Stams (alias Tien Anton, 01.10.1836 – 1895). Tien Anton verdiente seinen Lebensunterhalt als Tagelöhner, ging mit seiner Holzschubkarre von Haus zu Haus und holte dort die Jauche (Tien) ab. Die Bronzefigur wurde nach alten Fotos 1980 gestaltet und in Originalgröße (1,70 m) an die bekannte Vorlage angepasst.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Mit Holzschuhen „Klompen“, Mantel und Bowlerhut steht Tien Anton heute noch mitten unter den Menschen, weshalb bewusst auf einen Sockel verzichtet wurde. Schubkarre, Jauchefass und Schöpfkelle geben einen Einblick in die Geschichte Dülkens.

Der Bildhauer Hubert Löneke wurde am 27. Juni 1926 in Beller (Brakel/Kreis Höxter) geboren. Er besuchte die Kunstakademie Düsseldorf als Schüler in den Meisterklassen der Bildhauer Zoltan Szekessy und Ewald Mataré. Zuerst arbeitete er in Düsseldorf, später, Anfang der sechziger Jahre, in Aachen.

Charakteristisch für sein Schaffen ist die naturalistische Ausführung seiner Skulpturen, wie es auch an der Skulptur Tien Anton in Dülken zu erkennen ist. Eines seiner Interessengebiete war aber auch die Beschäftigung mit Zeichen, welche die archaischen Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft verbinden. Hubert Löneke verstarb am 28. April 2011 in Aachen. (nb)