Unternehmensgründung in Dubai

Deutschland bietet Jungunternehmern gute Argumente für die Gründung eines Start-up-Unternehmens im eigenen Land. Eine gut ausgebaute Infrastruktur erleichtert den weltweiten Handel, die hohe Kaufkraft und ein offener europäischer Markt sorgen für hohe Absätze.

Service – International angesehene Universitäten stellen hochgebildete Fachkräfte. Dennoch zieht es einige Gründer weiterhin ins Ausland. Im Fokus stehen vermehrt die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), insbesondere die Hauptstadt Dubai. Welche Vor- und Nachteile bietet das Land und worauf müssen Interessenten achten?

Wie eine Unternehmensgründung in den VAE gelingt

Eine Unternehmensgründung im eigenen Land erfordert bereits hinreichend fachliches Wissen, um sich im bürokratischen Dschungel zurechtzufinden. Noch mehr gilt das für eine Niederlassung im Ausland. Andere Regelungen und fehlende Ansprechpartner erfordern Zeit und Expertise. Eine Firmengründung in Dubai im Alleingang zu stemmen, ist daher mit außerordentlichen Schwierigkeiten verbunden. Interessenten wenden sich am besten an spezialisierte Firmen, die bei dem Vorhaben unterstützen.

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Freihandelszonen

Dubai bietet verschiedene Gründungstypen mit unterschiedlichen Standorten und Regelungen. Für ausländische Unternehmen, die internationalen Handel betreiben, sind vor allem die Freihandelszonen von Interesse. Ein Handel mit dem heimischen Markt ist in diesem Fall allerdings verboten. Dafür profitieren die ansässigen Firmen von einer erheblichen Befreiung der Steuerlast. Erst ab einem Jahresumsatz von umgerechnet etwa 750.000 € wird eine Körperschaftssteuer von 9 % fällig. Die Unterschiede zwischen den Freihandelszonen sind ein zusätzlich zu beachtender Faktor. Einige bieten eine bessere Infrastruktur inklusive Hafenanbindung, Büros oder Lagerhallen. Andere wiederum locken mit günstigen Lizenzen und Mieten. Je nach Branche ist die Wahl der richtigen Freihandelszone von entscheidender Bedeutung für Erfolg oder Misserfolg.

Mainland

Unternehmer, die auf dem heimischen Markt agieren wollen, gründen eine Mainland-Firma. Hierbei unterscheidet der arabische Staat zudem zwischen einem Dienstleister und produzierendem Gewerbe. Dienstleister benötigen für eine Niederlassung einen Local Service Agent. In beiden Fällen bleibt die Firma allerdings in vollem Besitz des Eigentümers. Zudem wird eine Einkommenssteuer nur dann erhoben, wenn sich der Wohnsitz außerhalb der VAE befindet

Vorteile einer Gründung in den VAE

Neben den erwähnten Steuerentlastungen bietet eine Gründung in den VAE weitere Vorzüge. Dazu zählt etwa der geostrategische Vorteil, der einen kostengünstigen und schnellen Transport der Produkte nach Asien, Afrika und Europa begünstigt. Zudem besteht nur ein geringer Verwaltungsaufwand. Eine komplexe Buchführung sowie Jahresabschlüsse und Steuererklärungen entfallen in der Regel.

Nachteile einer Gründung in den VAE

Aufgrund eines fehlenden Doppelbesteuerungsabkommens mit Deutschland reicht es nicht, lediglich eine Geschäftsadresse zu führen und das Unternehmen aus dem Heimatland zu leiten. Im Gegensatz zu EU fehlen zudem freie Handelsabkommen sowie ein gut ausgebautes Sozialsicherungs- und Gesundheitssystem. Zudem sollten Gründer die kulturellen Unterschiede beachten. Die VAE sind kein demokratisches Land, zudem ist die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt. Rechtlich gilt weitgehend die Scharia, was zu drastischen Benachteiligungen Homosexueller und Frauen führt. Auch sprachliche Hürden können zu Problemen führen.

Fazit

Die Vereinigten Arabischen Emirate fördern ausländische Unternehmen durch geringe bürokratische Hürden und eine geringe Steuerlast. Wer sich für eine Existenzgründung in den Emiraten interessiert, sollte sich allerdings zunächst an spezialisierte Firmen wenden – auch um Kontakte zu knüpfen. (opm)