Viersen setzte ein leuchtendes Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Mittlerweile schon traditionell beteiligen sich Vereine, Organisationen und Kommunen am „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“. Hierzu erstrahlte Viersen erneut in leuchtendem Orange um ein besonderes Zeichen zu setzen.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen – Nicht erst während Corona-Pandemie hat die geschlechterspezifische Gewalt an Frauen und Mädchen weiter zugenommen. Mit dem Blick darauf, dass nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation auch heute noch jede dritte Frau Opfer einer Gewalttat, einer Vergewaltigung oder eines Angriffs wird, ist die Aktion „Orange your City“ aktueller denn je. 2022 registrierten die Behörden 157.550 Fälle von Gewalt in Partnerschaften. Das entspricht im Schnitt 432 Fällen pro Tag. 2021 waren es 144.044 Fälle. Der Anstieg liegt bei 9,4 Prozent. 80 Prozent der Opfer waren Frauen. 78 Prozent der Verdächtigen waren Männer. Meist waren die Täter Partner oder Ex-Partner der Frauen.

1991 durch die Organisation UN Women der Vereinten Nationen als „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ ins Leben gerufen, haben sich dem Tag und der Aktion mittlerweile zahlreiche Verbände angeschlossen. Die Farbe Orange wurde als Symbol für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen festgelegt. Wer am gestrigen späten Nachmittag durch Viersen spazierte konnte seine Schritte von der Festhalle aus zur Georg-Ettl-Skulputur „Starke Frau“ am Stadthaus, immer gefolgt von einem warmen und dennoch aufrüttelnden orangen Licht, lenken.

„Quarantäne, Lockdown, Home-Office und Homeschooling hat Frauen überproportional belastet. Existenznöte und die weltweiten Krisen sind Risikofaktoren für einen Anstieg der häuslichen Gewalt“, sagt Swantje Day, Gleichstellungbeauftragte der Stadt Viersen. Frauen, die Hilfe brauchen oder eine Beratung wünschen, können sich an die Gleichstellungsbeauftragte Swantje Day wenden, per E-Mail an gleichstellung@viersen.de oder telefonisch unter 02162 101-226. Rund um Uhr ist das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ unter der Telefonnummer 116 016 erreichbar. (cs/opm)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming