Viersener FDP zur Reduzierung des Jazzfestivals: „Das sind äußerst fragwürdige Argumente!“

Die Viersener FDP kritisiert das Festhalten der Bürgermeisterin an der Umwandlung des jährlichen Jazzfestivals in eine nur noch alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung.

Viersen – In der Sitzung des Kulturausschusses am 26. Oktober hatte die Bürgermeisterin ihren Plan vorgelegt, ein kommerzielles Sommerfestival am Hohen Busch mit jährlich 30.000 Euro zu unterstützen, um dafür alle zwei Jahre auf dessen Bühne städtische Veranstaltungen durchführen zu können. Zur Gegenfinanzierung sollte das jährliche Jazzfestival nur noch alle zwei Jahre stattfinden. Zu diesem Vorhaben und insbesondere zur Höhe der Unterstützung hatten FDP und CDU viele kritische Nachfragen.

Mittlerweile hat die Bürgermeisterin ihren Plan geändert und sucht jetzt nach einem Veranstalter, der ein gewinnorientiertes Sommerevent am Hohen Busch ohne städtischen Zuschuss organisiert. Und sie bittet den Rat, der Umwandlung des jährlichen Jazzfestivals in eine nur noch alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung schon jetzt grundsätzlich zuzustimmen – für den Fall des Erfolgs ihrer Bemühungen, den sie aber in der Ratsvorlage selbst als „äußerst fraglich“ bezeichnet.

Dieses Ansinnen stößt bei Frank a Campo, dem kulturpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, auf Unverständnis: „Die Bürgermeisterin fordert uns auf, eine der wichtigsten Viersener Kulturveranstaltungen nicht mehr jährlich durchzuführen, ohne einen triftigen Grund dafür zu nennen. Die bisher angeführte Notwendigkeit der Gegenfinanzierung des Sommerevents fällt doch weg!“

Stefan Feiter, der Fraktionsvorsitzende der Liberalen im Rat, sieht noch eine weitere Unstimmigkeit: „Der Kulturausschuss hat die Forderung erhoben, die Grundlagen für eine jährliche 30.000 Euro-Förderung aufzuschlüsseln, aber dem kommt die Bürgermeisterin nicht nach. Sie versucht dies damit zu begründen, dass eine differenzierte Kostenaufstellung aufgrund der bisherigen gemeinsamen Durchführung des Rockfestivals „Da ist was im Busch“ und der Sommerbühne nicht möglich sei. Aber eine solche kalkulatorische Trennung gehört doch zum kleinen Einmaleins einer Buchführung! Mit so fragwürdigen Argumenten dürfen und wollen wir uns im Rat nicht abspeisen lassen!“ (opm)

Foto: Rheinischer Spiegel