Unverhofft Weinkönigin … In Süchteln regiert in dieser Session Kristina Schmitz

Jeder Teilnehmer des Süchtelner Rosenmontagszuges kennt den Moment, wenn er in die Friedensstraße einbiegt. Das überwältigende Gefühl, wenn sich der Zug seinem Höhepunkt nähert, umrahmt von Hunderten Ballons und begeisterten Jecken. Ja, die Friedensstraße ist schon etwas Besonderes. Doch nicht nur das Schmücken zur Karnevalszeit zählt zu den Traditionen dieser starken Gemeinschaft.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Rita Stertz

Viersen-Süchteln – Karnevalssamstag 2023, die Kostüme waren auf Hochglanz poliert, letzte Vorbereitungen für die kommenden Tage standen an. Auf der Friedensstraße waren es traditionell sogar nicht nur einige Vorbereitungen, denn schließlich wollten zahlreiche Ballons aufgeblasen und in langen Bannern verarbeitet werden. Gemeinsam, denn die Friedensstraße ist schon etwas Besonderes.

Sie bildet nämlich nicht nur den krönenden Abschluss des Süchtelner Rosenmontagszuges. Seit über 50 Jahren krönt die Gemeinschaft der Friedensstraße zudem eine eigene Weinkönigin. Diese Ehre hält in diesem Jahr Kristina Schmitz inne, die vor zweieinhalb Jahren auf die Friedensstraße gezogen ist. „Ich bin zu Coronazeiten hergezogen und natürlich kannte ich die Friedensstraße, dass hier aber so viel geschmückt wird, das war mir bis dahin gar nicht bekannt“, erinnert sich die 33-Jährige lächelnd. Beim Schmücken stand dann plötzlich eine Gruppe Frauen vor ihr und sagte: „Du wirst die Weinkönigin!“

Die spontane Antwort war erstmal ‚Nein‘, „… weil ich gar nicht wusste, was auf mich zukommt“, schmunzelt die Weinkönigin, denn das Nein war bald Vergangenheit. „Ich sehe diese wunderbare Möglichkeit als Chance neue, tolle Menschen kennenzulernen und natürlich mit allen viel Spaß zu haben.“ Ihren ersten Auftritt beim Ordensfest des Süchtelner Festausschusses hatte sie bereits, die Proklamation des Süchtelner Prinzenpaares steht bevor. Eine Herausforderung für die zahnmedizinische Fachangestellte, die eigentlich kein schüchterner Mensch ist. „Aber vor Publikum reden ist schon etwas anderes“, lächelt sie und im Karneval kennt sie sich schließlich auch aus. Viele Jahre zog sie im Süchtelner Zug mit, bis sich die Gruppe auflöste. Regieren wird sie als Weinkönigin bis zum nächsten Sommer, dann wird diese wunderbare Ehre weitergegeben und die Tradition ein weiteres Jahr erhalten. (nb/rst)

„Ich sehe diese wunderbare Möglichkeit als Chance neue, tolle Menschen kennenzulernen und natürlich mit allen viel Spaß zu haben.“ Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz