Viersener Hip-Hop-Artist „Akkobi“ überzeugte beim Young-Talents-Bandcontest

Unter freiem Himmel und bei deutlich gesunkenen Temperaturen ließ die Festivalstimmung beim diesjährigen „Young-Talents-Bandcontest“ nicht lange auf sich warten. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr auf dem Hohen Busch, kämpften musikalisch fünf Bands um den begehrten Sieg, der in diesem Jahr erneut in Viersen blieb.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker

Viersen – Bereits im zweiten Jahr fand der mittlerweile schon traditionelle Young-Talents-Bandcontest auf der Viersener Sommerbühne am Hohen Busch statt. Nach langjährigen Events in der Festhalle für die Fans des musikalischen Stelldicheins eine klare Verbesserung, schließlich kam schnell das passende Festivalfeeling unter freiem Himmel auf. Wer den klangvollen Schlagabtausch gewinnen würde, entschied erneut nicht nur die Jury, bestehend aus Markus Heines (Veranstalter Rockfestival „Süchteln brennt“, Mira Hespers (Mönchengladbacher Wohnzimmerkonzerte), Mario Scheer (Musiker) und Dieter Mai (Musikjournalist), sondern ebenfalls die Besucher, die fleißig auf den vorbereiteten Stimmzetteln ihren Favoriten ankreuzen konnten.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Natürlich wollte jede der fünf Bands auf Siegertreppchen. Der erste Platz war zudem mit 500 Euro dotiert, 300 Euro locken beim zweiten Platz, 200 Euro beim Dritten. Siegreich durfte an diesem Abend der Viersener Newcomer „Akkobi“ feiern, der als vorletzter Act die Bühne erobern durfte und als erster Hip-Hop-Act in der Geschichte des Wettbewerbs Jury und Besucher überzeugte. „Irgendwo zwischen Eminem und Gandhi“, ist auf der Webseite des noch jugendlichen Hip-Hop-Artisten aus Viersen zu lesen.

Auf der Bühne wurde sein Deutsch-Rap begleitet von befreundeten Musikern, selbst Rappern und in Viersen nicht unbekannt. Mit kontroversen Texten, Produktion und Sound auf der Höhe der Zeit und einem Flow wie ein Alter, konnte er bereits reichlich Aufmerksamkeit in der Szene gewinnen – das unterstrichen die Stimmen, die er auf sich vereinen konnte und die ihn auf den ersten Platz hebten.

Auf der Bühne wurde sein Deutsch-Rap begleitet von befreundeten Musikern, selbst Rappern und in Viersen nicht unbekannt. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Bis das Ergebnis feststand, durften allerdings zunächst die Mönchengladbacher Pop-Punker Scratch die Bühne erobern. Mit ihrem ganz eigenen Stil und Sound, ein wenig von Bands wie Blink-182 oder Green Day beeinflusst, blieb für die Musiker aus der Vitusstadt trotz einer guten Performance und hervorragendem Start bei der Auszählung nur der letzte Platz.

Bis das Ergebnis feststand, durften allerdings zunächst die Mönchengladbacher Pop-Punker Scratch die Bühne erobern. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Ebenfalls aus Mönchengladbach angereist, legte der Startplatz der Band Miss Madison auch direkt den Platz bei der späteren Siegerehrung fest. Als zweites angetreten, sicherten sie sich gekonnt auch den zweiten Platz mit einer Mischung aus Pop-Rock und Indie. Bereits seit 2018 treten die vier Bandmitglieder gemeinsam auf und erinnerten ein wenig an U2 oder Coldplay – energetisch, emotional und manchmal ekstatisch.

Ebenfalls aus Mönchengladbach angereist, legte der Startplatz der Band Miss Madison auch direkt den Platz bei der späteren Siegerehrung fest. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Mittendrin sozusagen die Band Redish. Gleichermaßen ein niederrheinisches Gewächs mit einer kurzen Fahrt aus Krefeld, haben die vier Jungs erst im vergangenen Jahr zu ihrer Besetzung und Gründung gefunden. Ihre Musik kann man in die Indie-Rock-Szene einordnen mit einer klaren Orientierung am aktuellen Britpop-Sound. Die bekannten Einflüsse von Oasis, Nirvana, R.E.M oder The Libertines fanden an diesem Abend nicht genug das passende Publikum, weshalb am Ende Platz 4 auf den Stimmzetteln stand.

Mittendrin sozusagen die Band Redish. Gleichermaßen ein niederrheinisches Gewächs mit einer kurzen Fahrt aus Krefeld, haben die vier Jungs erst im vergangenen Jahr zu ihrer Besetzung und Gründung gefunden. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Was nun noch fehlt ist der dritte Platz, auf den Jury und Zuschauer eine Dream-Pop-Gruppe aus Alpen wählte. Dream-Pop, entstanden Mitte der 1980er-Jahre, ist ein Subgenre des Alternative Rock und die vier Mitglieder der in 2021 gegründeten Band weiß ihn gekonnt zu spielen.

Die Band Headempty erreicht mit ihren idyllischen Melodien und nostalgischen Synthie-Sounds bereits jetzt eine stetig wachsende Fangemeinde. Und egal ob nun erster oder fünfter Platz, jede Newcomer-Formation überzeugte mit ihrem ganz eigenen Stil und wird in der Szene den passenden Platz finden. Vielfältig, bunt und jede Gruppe mit einer spürbaren Leidenschaft – die niederrheinische Musiklandschaft darf sich auf eine mitreißende musikalische Zukunft freuen. (nb)

Die Band Headempty erreicht mit ihren idyllischen Melodien und nostalgischen Synthie-Sounds bereits jetzt eine stetig wachsende Fangemeinde. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming