Eine Ära geht zu Ende – Der bekannte Haushaltswarenhersteller Tupperware zieht sich nach einer gescheiterten Umstrukturierung endgültig aus dem deutschen Markt zurück. Was einst als bahnbrechender Verkaufsschlager in deutschen Haushalten begann, endete nun in einer wirtschaftlichen Sackgasse. Für Kunden und Mitarbeiter hat diese Entscheidung schwerwiegende Konsequenzen.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen
Magazin – In den 1970er Jahren revolutionierte Tupperware den deutschen Haushaltsmarkt mit seinen innovativen Kunststoffbehältern, die in den berühmten „Tupper-Partys“ direkt an die Kunden gebracht wurden. Damals galt das Unternehmen als Sinnbild für modernes Haushaltsmanagement – praktisch, stilvoll und langlebig. Doch das Erfolgsmodell von einst geriet in den vergangenen Jahren ins Wanken.
Rückläufige Umsätze, schwindende Marktanteile und ein intensiver Konkurrenzkampf mit günstigeren Alternativen aus Supermärkten und Discountern ließen das Unternehmen zunehmend unter Druck geraten. Trotz mehrfacher Versuche, sich neu zu positionieren, musste Tupperware 2023 Insolvenz anmelden – zunächst in den USA, später auch in Deutschland.
Nach gescheiterten Neustartversuchen hat der US-amerikanische Kunststoffhersteller nun seinen Rückzug aus Deutschland bekanntgegeben. Bis zum 29. Dezember eingegangene Bestellungen werden noch bearbeitet, aber danach ist Schluss. Der deutsche Markt wird künftig ohne Tupperware-Produkte auskommen müssen. Auch der Kundenservice wird eingestellt. Für viele langjährige Kunden, die auf die Qualität und Langlebigkeit der Produkte vertraut sind, bedeutet das einen harten Einschnitt.
Besonders bitter trifft der Rückzug die rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Tupperware in Deutschland. Mit der Entscheidung, die Produktion und den Vertrieb hierzulande einzustellen, verlieren sie ihre Arbeitsplätze. Nach Jahrzehnten des Erfolgs steht das einstige Kultunternehmen nun vor dem endgültigen Aus.
Mit dem Rückzug verschwindet auch eine gesellschaftliche Tradition, die viele Jahrzehnte lang ein Synonym für Tupperware war: die „Tupper-Partys“. Diese Verkaufsveranstaltungen, die nicht nur den Vertrieb, sondern auch den Austausch zwischen Gastgebern und Gästen fördern, waren ein unverwechselbares Markenzeichen des Unternehmens. Doch auch sie konnten den Niedergang des ersten Haushaltsriesens nicht aufhalten. (dt)