Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am Donnerstag, den 27. April, die Beschäftigten beim TÜV Bund zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Betroffen sind die Standorte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Hessen, im Saarland und in Berlin-Brandenburg.
Aktuell – Die Gewerkschaft will damit erreichen, dass die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde ein deutlich verbessertes Angebot unterbreiten.
Das bisherige Angebot sieht bei einer Laufzeit von 3 Jahren mehrere Nullmonate und kleinere Einmalzahlungen vor, tabellenwirksame Erhöhungen soll es nach diesem Angebot nach 5 Nullmonaten in drei Schritten September 2023 geben:
• 2,7 Prozent ab 1. September 2023
• 2,7 Prozent ab 1. April 2024
• 2,5 Prozent ab 1. April 2025
Die ver.di Tarifkommission bezeichnete dieses Angebot als „enttäuschend und unangemessen“.
ver.di fordert im Kern 12 Prozent mehr Lohn ab dem 01.04.2023 bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Peter Bremme, ver.di-Verhandlungsführer: „Für die Kolleg*innen beim TÜV geht es um einen echten Inflationsausgleich, davon ist das Angebot weit entfernt. Die Beschäftigten sorgen überall für unsere Sicherheit, in Hamburg beispielsweise auch bei den Containerbrücken im Hafen. Das sind hochqualifizierte Tätigkeiten, die mehr Respekt verdienen. Ein Reallohnverlust kommt nicht in die Tüte. Wir erwarten in der nächsten Verhandlung ein deutlich besseres Angebot.“
Mit Blick auf den Fachkräftemangel müsse eigentlich die Arbeitgeberseite ein größeres Interesse an einer guten Bezahlung haben, so der Gewerkschafter.
Die Streikversammlungen findet hybrid statt: Die Streikenden in Essen, Hamburg, Bremen und Hannover treffen sich am Donnerstag um 10 Uhr zu Kundgebungen, die Teilnahme ist auch per Videokonferenz möglich. Während der Kundgebungen wird es aus Essen Live-Schalten zu den anderen Kundgebungsorten geben. Die Kundgebung wird zudem auf Youtube gestreamt.
Beim TÜV Bund arbeiten etwa 7000 Tarifbeschäftigte im Inland. Sie nehmen zum Beispiel Führerscheinprüfungen ab, sind für die Sicherheit bei Castorbeladungen zuständig oder befassen sich mit Cyber-Sicherheit. In Hamburg prüfen sie auch die HHLA-Containerbrücken.
Der nächste Verhandlungstermin ist der 28. April. (opm)