Eine gemeinsame Studie von WFG Kreis Viersen, Hochschule Niederrhein, dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft und der Kreishandwerkerschaft soll wichtige Daten zur Unternehmensnachfolge liefern.
Kreis Viersen – Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind die tragende Säule der Wirtschaft. Doch gerade in Familienbetrieben ist die Unternehmensnachfolge ein schwieriges Thema. Dabei sichert eine erfolgreiche Nachfolgeregelung nicht nur den Bestand der Unternehmen, sondern auch die Arbeitsplätze. Mit einer Studie will die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen nun herausfinden, wie sie Unternehmen gezielter bei der Lösung der Nachfolgeproblematik unterstützen kann.
Partner der WFG bei dieser Initiative sind die Hochschule Niederrhein, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) sowie die Kreishandwerkerschaft. „Wir wollen mit dieser Studie die Rahmenbedingungen hinterfragen und die Unterstützungsmöglichkeiten ausloten“, sagt Mathias Brockmann, für die Nachfolgeberatung zuständiger Projektleiter bei der WFG. Ziel: die Existenzsicherung der Unternehmen.
Rund 14000 Unternehmen gibt es im Kreis Viersen. Viele von ihnen sollen im Zuge der Untersuchung von Masterstudenten der Hochschule Niederrhein unter Leitung von Dr. Alexander Cisik, Professor für Wirtschafts-, Organisations- und Arbeitspsychologie, befragt werden. Wie gehen Unternehmen mit der Nachfolge um, suchen sie nur in der Familie nach Nachfolgern, können Mitarbeiter auf eine Firmenübernahme vorbereitet werden?
Die Antworten auf diese Fragen sollen Aufschluss darüber geben, wie Unternehmen sich auf diesen schwierigen Prozess vorbereiten und die KMU für die Nachfolgeproblematik sensibilisiert werden können. Denn derzeit haben 67 Prozent aller Unternehmen im Mittelstand keinen Nachfolger aus der Familie, über 50 Prozent der Inhaber sind über 55 Jahre alt. „Viele Unternehmer beschäftigen sich zu spät und zu emotional mit dem Thema“, ist Mathias Brockmann überzeugt.
„Damit wir als WFG die Firmen besser bei der Nachfolgeproblematik unterstützen können, brauchen wir die Ergebnisse dieser Studie. Deshalb hoffe ich, dass sich möglichst viele Unternehmen an der Befragung beteiligen“, sagt WFG-Geschäftsführer Dr. Thomas Jablonski. (opm)