125 Jahre KG Schwarz-Gold Rheydt

Die Gesellschaft hatte ihr bisheriges Domizil für ihre Sitzungen in der Stadthalle Rheydt verlassen und war in die gute Stube von Mönchengladbach, in die Kaiser-Friedrich-Halle (KFH), umgezogen. Die bisherigen sowie die neuen Gäste standen hinter der Gesellschaft und binnen kürzester Zeit war die Sitzung ausverkauft.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz | Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz

Mönchengladbach – Das Orchester Lorenz stimmte die Besucher im prall gefüllten Saal schon vor der eigentlichen Sitzung mit Schunkelliedern auf einen schönen Abend ein. Pünktlich zog der Elferrat mit ihrem Präsidenten Thomas Schmitz sowie der Mariechengarde zur Bühne.

Schmitz begrüßte alle zur großen Narrensitzung. Auch wenn die Örtlichkeit etwas anders sei, sei der Rest geblieben. Auch sei der Inhalt der gleiche und Mönchengladbach sei ebenfalls ausverkauft gewesen. Er nahm weiter Bezug auf das 125-jährige Bestehen der Gesellschaft und freute sich auf einen tollen Abend. Er war begeistert, dass Oberbürgermeister Felix Heinrichs den ganzen Abend da sein werde.

Stolz führte Schmitz weiter aus, was hier an großen Mariechen stehe, haben wir auch in klein und bat die Kindergarde auf die Bühne, die einen phantastischen Tanz hinlegten. Hahn im Korb bei diesen „Kleinen“ ist Luis, der mit Leidenschaft tanzt und nicht immer genannt werden möchte.

Weil es nicht so einfach sei diese Flöhe zu hüten, bat er die vier Trainerinnen auf die Bühne, überreichte ihnen ein kleines Präsent und die Kinder erhielten den diesjährigen Sessionsorden, den sie mit Stolz bei ihrem Auszug trugen.

Für die Gesellschaft war es eine ungewohnte Situation in der KFH, aber mit Hilfe des Hausmeisters habe alles wunderbar geklappt und hierfür galt sein ganz besonderer Dank.

Da der erste Künstler bereits am Vortag abgesagt hatte, musste das Programm umgestellt und ein Ersatz gefunden werden. Die Band „SO!LALA“. hatte sich bereit erklärt, vor ihren anderen Verpflichtungen der Gesellschaft aus der Patsche zu helfen. Im ersten Teil ihrer Darbietung waren es bekannte Karnevalslieder größerer Bands. Der zweite Block waren Lieder von Brings, wie z.B. Halleluja, Kölsche Jong, Poppe Kaate Danze, Superjeilezick und Su lang mer noch am Lääve sin.

Schmitz bestätigte ihnen, dass sie eine tolle Truppe sei und man keine Bands aus Düsseldorf oder Köln verpflichten brauche, sondern im hiesigen Raum bleiben könne. Auch dankte er ihnen für die spontane Zusage an diesem Abend.

Schmitz nahm Bezug auf die Mitglieder, die das Aushängeschild der Gesellschaft seien und immer parat stehen, wenn man sie braucht und so bat er dann um Einmarsch für die Tanzgarde.

Es war ein phantastisches Bild, was die Mariechen der Gesellschaft darboten. Im letzten Jahr hatten sechs Mädchen aus der Kindergarde die Tanzgarde verstärkt und hier muss einmal betont werden, dass sie keine Trainerin, keine Choreografin haben, nein, sie regeln alles im Alleingang und man könne nur stolz sein, wenn eine solche Leistung dabei herauskomme.

Was jede Gesellschaft braucht sind Unterstützer und das inForm von Ehrensenatoren. Mittlerweile habe die Gesellschaft ca. 100 Ehrensenatoren die die Gesellschaft mit Herz unterstützen und alles dafür tun, dass es der Gesellschaft gut gehe.

Die neuen Ehrensenatoren/innen

Schmitz bat dann die Schirmherrin der Ehrensenatoren, Alexandra Schnitzler (re.) (Prinzessin 2001), zusammen mit ihm die sieben neuen Ehrensenatoren mit Orden, Urkunde und Mütze auszuzeichnen. Es waren: Klaus Werthmann, Ralf Winkels, Valentin Wessels, Hermann Huppertz, Janina Schlebach, David Bongartz und Annette Zimmermann.

Zu Ehren der Ehrensenatoren tanzte dann das Solomariechen Annika Schmitz, die sich diesen Tanz mit Hilfe ihrer Mutter Michaela selbst beigebracht hatte. Schmitz dankte dann auch seiner lieben Frau, die die Show-Tanz-Garde hinter der Bühne immer unterstütze.

Es stand eine besondere Ehrung, die bei anderen Gesellschaften nicht nachvollzogen wird. Jörg Wolf ist seit 55 Jahren Mitglied der Gesellschaft und habe die Gesellschaft immer tatkräftig unterstützt. Aus diesem Grund erhielt er den 1. Klasse-Orden der Gesellschaft sowie die entsprechende Urkunde.

Was darf auf einer Sitzung nicht fehlen, natürlich das amtierende Prinzenpaar. So zogen Prinz Jost und Prinzessin Elke mit Hofstaat in Begleitung der Großen Rheydter Prinzengarde, der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach sowie dem Präsidium des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV) in die Halle ein.

Für das Prinzenpaar war der Einmarsch in die gute Stube von Mönchengladbach, wie eine kleine Proklamation. Sie würden Schwarz-Gold gerne Asyl gewähren, wenn sie aus Rheydt vertrieben werden. Hierauf erwiderte Schmitz, dass es bald Rheydt-Mönchengladbach heißen würde und nicht umgekehrt.

Bevor das Prinzenpaar ihr Lied Nr. 6 „Jetzt erst recht“ präsentierten, wollten sie den Hofstaat entlasten und überbrachten als Geschenk zwei Flaschen Narrentrunk sowie zwei Prinzenorden.

In jedem Jahr hat die Gesellschaft mit dem Prinzenpaar etwas besonders vor. In diesem Jahr ging es um „Klein gegen Groß“. Zwei junge Mitglieder der Gesellschaft wurden als Max und Henriette, beide sechs Jahre alt, auf die Bühne gebracht. Anhand von Bildern musste dann ein Wort erraten werden, bei dem die Kleinen am Besten abschnitten.

Als Geschenk erhielt das Prinzenpaar jeweils ein schwarz-goldenes Kissen, damit die Prinzessin bei jeder Veranstaltung etwas höher sitzen könne.

Gert Kartheuser, der 1. Vorsitzende des MKV, war zusammen mit seinem Präsidium gerne gekommen und alle wissen, wenn Schwarz-Gold ruft, ist die Bude voll. Ganz Mönchengladbach brauche sich in Bezug auf Karneval nicht vor Köln oder Düsseldorf zu verstecken.

Zum Prinzenpaar gewandt führte er aus, dass sie einen tollen Job machen, zusammen mit Niklas und Hanna. Alles sei ein Geben und Nehmen und das ganz besonders im Karneval.

Es folgte dann der Einmarsch der Show-Tanz-Garde der Gesellschaft in einem silbernen Outfit, dessen sie sich dann nach einem Tanz entledigten und in tollen Dirndl da standen.

In diesem Tanz ging es um das Thema Berge, Bayern, Oktoberfest mit den bayerischen Liedern wie z.B. Hulapalu, Heidi, Rock mi heut Nacht oder dem Böhmischen Traum.

Das Fazit von Schmitz war: auf diese Truppe kann die Gesellschaft mehr als stolz sein. Er verneigte sich vor den jungen Damen und fragt sich jedes Jahr, wie kann man das noch steigern, aber es ist passiert. Sie haben keine Trainer, suchen das Thema und die Musik gemeinsam aus und stellen so den Tanz gemeinsam zusammen. Auch haben sie in jedem Jahr traumhaft schöne Kostüme, die von Ines Rehberg gefertigt werden.

Mit diesem Vortrag war auch die erste Rakete an diesem Abend fällig, die sich die Mädchen redlich verdient hatten.

Es ist für einen Präsidenten immer schwierig, wenn ein Künstler kurzfristig absagt, aber bei Schwarz-Gold weiß man das zu überbrücken. Kurz entschlossen sprangen fünf junge Damen der Gesellschaft ein, die das Vereinslied der Gesellschaft, das von Rolf Gaden getextet wurde, präsentierten. Da dann durch den ganzen Saal führende Polonaise wurde vom Elferrat der Gesellschaft angeführt.

Wenn ein Präsident den nächsten Programmpunkt nicht ansagt, sondern dies seinem Vize Erich Reusch überlässt, steht etwas besonders an. Und so war es auch. Er kündigte das bekloppteste Geschwisterpaar von Rheydt an, das bereits seit 30 Jahren auf der Bühne steht und mittlerweile auch Zuwachs bekommen hat.

Begonnen wurde mit Maite Kelly (Thomas), Udo Lindenberg (Ruth), Karel Gott (Ruth) und Darinka (Thomas), Howard Carpendale (Ruth und Thomas), die Schlümpfe nach Otto Walkes (Ruth, Annika und Thomas), Beatrice Egli (Thomas), Ken und Barbie (hier standen dann drei Barbies auf der Bühne und zwar Philipp, Ruth, Thomas und Erich Reusch).

Zur letzten Nummer standen die an diesen Sketchen Beteiligten auf der Bühne, als eine Putzfrau (Thomas) sich zu ihnen gesellte. Zu dem Lied „Pass op Prinzessin“ entledigte er sich der Kleider und stand denn als Prinzessin auf der Bühne.

Auch wenn man diese Show schon des Öfteren gesehen hat, kommt es immer wieder zu Lachausbrüchen, denn auch die Mimik von Thomas und Ruth bei ihren Auftritten ist einzigartig.

Mitgewirkt bei dieser großartigen Show hatten Ruth Ahrweiler, Thomas Schmitz, Annika Schmitz, Philipp Schmitz, Erich Reusch und Steven Schmitz, also fast die gesamte bekloppte Familie.

Ein Augenschmaus für das Publikum wurde angesagt und zwar das Tanzcorps Colonia Rut Wies. Die 18 Paare verzauberten das Publikum mit atemberaubender Akrobatik und stimmungsvollen Tänzen. Was hier gezeigt wurde, kann man nicht beschreiben, man muss es gesehen haben.

Fliegende Mariechen
Willi und Ernst

Obwohl es bereits nach Mitternacht war, kam das Zwiegespräch zwischen Willi und Ernst bombastisch an. Die Beiden erzählten, dass sie Rentner und immer noch Single seien, aber sie wären wie ein Thermomix unter den Singles, immer auf Stand by.

Sie erzählten von Veganern, Vollidioten, die 24 Stunden auf eine Antwort warten und dass sie alle Menschen lieben, sogar die Holländer, besonders Gouda, Edamer und besonders Baby Bell. Alles kann man hier nicht wiederzugeben, was die Lachmuskeln der Gäste reizte.

Den Schlusspunkt dieses phantastischen Abends setzte dann die Band „Hätzblatt“, mit Frontsänger Reiner Jennissen. Diese ist nicht nur im hiesigen Raum, nein auch im Ausland, bekannt. Die sechs Vollblutmusiker präsentieren den Supermix von tollen eigenen Liedern und auch von alten und neuen Karnevalsschlagern.

 

Nach Ende der Veranstaltung wurde noch bis in die frühen Morgenstunden weiter gefeiert.