Am Freitagabend erlebten die Besucher des Theaters im Gründungshaus (TiG) ein außergewöhnliches Konzertereignis: die Tributeband Still Collins präsentierte ihre Show „A Tribute to Phil Collins & Genesis“ vor einem begeisterten Publikum. Die Band, die in diesem Jahr auf drei Jahrzehnte Bühnenpräsenz zurückblickt, führte die Gäste auf eine eindrucksvolle musikalische Reise durch die Karriere von Phil Collins und Genesis.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler
Mönchengladbach – Seit der Gründung vor über 30 Jahren haben Still Collins mehr als 1.700 Konzerte gespielt und sind längst zu einer Institution in der europäischen Tributeband-Szene geworden. Vier der sieben Musiker, die heute auf der Bühne standen, zählen zu den Gründungsmitgliedern, was sich in der außergewöhnlichen Routine und dem harmonischen Zusammenspiel der Band zeigt. Mit unvergleichlicher Präzision und Hingabe gelingt es ihnen, die legendären Songs des Originals nahezu eins zu eins wiederzugeben – vom ikonischen „In the Air Tonight“ über „Another Day in Paradise“ und „Sussudio“ bis hin zu „Follow You Follow Me“.

Sven Komp führte mit seiner ausdrucksstarken Stimme und einer souveränen Bühnenpräsenz durch den Abend und setzte dabei genau die Akzente, die die Songs von Phil Collins brauchen. An seiner Seite sorgten Katja Symannek, Christoph Wüllner und Wolfgang Braun mit einem warmen, glasklar abgestimmten Backgroundgesang dafür, dass jeder Refrain die volle emotionale Wucht entfaltete. Die Rhythmussektion mit Ulf Stricker am Schlagzeug und Markus Hartmann am Bass legte ein pulsierendes Fundament unter die Show, während Uli Opfergelt an der Gitarre mit kraftvollen Riffs und feinen Melodielinien zusätzliche Dynamik ins Spiel brachte. Perfekt ergänzt wurde das Gesamtbild durch die Technikcrew Stefan Marenbach und Jürgen Lagemann, die mit präzise gesetztem Licht und einem transparenten, druckvollen Sound die Atmosphäre des Abends erst richtig zum Leuchten brachten.

Ein Höhepunkt des Abends war die Interaktion mit dem Publikum. Als die Band die Zuschauer zum Mitsingen animierte, kommentierte ein Musiker augenzwinkernd: „Ich bin begeistert – da sind höchstens ein paar am Ende aus der Kurve geflogen.“ In Krefeld hatte diese Aktion nach der Hälfte des Konzerts sogar fast alle Fans im Graben versammelt. Die pfiffige und sympathische Ansprache der Musiker sorgte für viele Lacher und trug zu einer lockeren, gleichzeitig intensiven Konzertatmosphäre bei.
Das Programm der Band spannte einen Bogen von den frühen Genesis-Alben wie „Selling England by the Pound“ bis zu den Soloarbeiten von Phil Collins. Gelegentliche kurze Ausflüge zum Werk von Peter Gabriel rundeten das musikalische Bild ab. Mit jeder Note und jedem Song demonstrierten Still Collins, dass Tributemusik weit mehr als reine Nachahmung ist: Es ist eine kunstvolle Hommage, bei der die Fans das Gefühl haben, den Originalkünstler live auf der Bühne zu erleben.

Besonderen Reiz gewinnt die Band durch ihre detailverliebte Interpretation. Die Arrangements, Soundqualität und Bühnenpräsenz schaffen ein Erlebnis, das selbst eingefleischte Fans kaum vom Original unterscheiden können. „Trau deinen Ohren“, könnte man sagen – die Illusion, Phil Collins selbst zu hören, ist auf beeindruckende Weise perfekt inszeniert.
Der Abend in Mönchengladbach zeigte einmal mehr, dass Still Collins auch nach drei Jahrzehnten auf der Bühne nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt haben. Mit einer Mischung aus Erfahrung, Leidenschaft und technischer Finesse bot die Band eine Show, die die Klassiker der Rock- und Popgeschichte lebendig werden ließ und das Publikum in Staunen versetzte.
Die Bandformation, bestehend aus Sven Komp (Gesang), Katja Symannek (Backgroundgesang), Ulf Stricker (Schlagzeug), Markus Hartmann (Bass), Christoph Wüllner (Keyboard und Backgroundgesang), Wolfgang Braun (Keyboard und Backgroundgesang) sowie Uli Opfergelt (Gitarre), wird auch in Zukunft die Konzertbühnen Europas bespielen und Fans mit ihrer perfekten Hommage an Phil Collins und Genesis begeistern. (sk)

