Juvallera! Der MGV 1853 Süchteln-Vorst zeigte, wie cool Tradition klingen kann

Ein heißer Sommernachmittag und ein Männerchor in Hochform: Der Männergesangsverein 1853 Süchteln-Vorst e. V. lud am vergangenen Sonntag zu seinem Sommerkonzert „Juvallera – Männer, Songs & Sommerklänge“ in das Süchtelner Josefshaus – und wurde mit einem begeisterten Publikum belohnt.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Rita Stertz

Viersen-Süchteln – Unter der Leitung von Chorleiter Josh Scheufens entfaltete sich ein musikalisches Programm, das mit Esprit, Tiefgang und mancher heiteren Wendung zu überzeugen wusste. Über den Nachmittag entführte der Chor seine Gäste auf eine stimmungsvolle Reise durch die Welt des Männerchorgesangs – mal klassisch, mal volkstümlich, mal überraschend modern.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Eröffnet wurde das Konzert mit dem kraftvollen „Die Seele brennt“ – ein klanggewaltiger Auftakt, der die emotionale Intensität des Programms sofort spürbar machte. Es folgten klangschöne Klassiker wie „Ergo Bibamus“ nach Goethe, das mit lebensfrohem Schmiss und beeindruckender Texttreue interpretiert wurde, ebenso wie das kernige „Ein Heller und ein Batzen“, das das Publikum in nostalgische Heiterkeit versetzte.

Doch es blieb nicht bei den bekannten Weisen. Mit Liedern wie „Im Brauhaus zur kupfernen Nase“ und „Ein kleines Malheur“ zeigte der MGV, dass er auch über Humor und ein feines Gespür für ironische Zwischentöne verfügt. Die „Bauernhochzeit“ brachte schwungvolle Rhythmen und charmante Szenenbilder aus dem ländlichen Leben auf die Bühne – ein echtes Highlight.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Gänsehaut-Momente lieferten die kraftvolle Interpretation des berühmten „Va pensiero“ aus Verdis Nabucco sowie der „Chor der Studenten“ aus Offenbachs Barbier von Sevilla. Hier bewies der Chor eindrucksvoll seine gesangliche Klasse, stimmliche Homogenität und Ausdruckskraft. Auch sonst zeigte sich der Chor experimentierfreudig und publikumsnah: Mit „Du bist der neue Tag“, der Ballade „Hymn“ sowie dem Wise-Guys-Hit „Am Ende des Tages“ bewiesen die Männer, dass sie auch moderne Arrangements und Popballaden überzeugend meistern. Und spätestens bei „Drink doch eine met“ war das Eis zwischen Bühne und Publikum endgültig gebrochen – kölsche Lebensfreude inklusive.

Dass der MGV 1853 auf eine stolze Geschichte zurückblicken kann, wurde im Auftreten des Chors deutlich: Stolz, traditionsbewusst und doch immer mit Blick auf die Zukunft. Wer das Konzert verpasst hat, darf sich schon auf kommende Veranstaltungen freuen: Am 28. September 2025 lädt der Chor zu einem Benefizkonzert in der Reithalle Piasecki, und am 4. Advent, dem 21. Dezember 2025, findet das beliebte Weihnachtskonzert statt.

Und wer selbst einmal hinter die Kulissen blicken oder vielleicht sogar mitsingen möchte, ist herzlich eingeladen: Jeden Freitag von 19:30 bis 21:00 Uhr probt der Chor in Süchteln-Vorst, Kirche St. Franziskus. Der MGV freut sich über junge Männer mit Begeisterung genauso wie über erfahrene Sänger – oder solche, die es noch werden wollen. Mehr Informationen gibt es unter: www.mgv1853.de. (nb)

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz