Hoch über #Volos liegt das Bergdorf #Makrinitsa mit einer grandiosen Aussicht über die umliegende Region. Nicht umsonst ist das traditionell erhaltene, griechische Dorf als Balkon des Pilion bekannt, einer Halbinsel und Heimat der Zentauren, die in #Thessalien zwischen der #Ägäis und dem Pagasitischen Golf liegt.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Makrinitsa/Griechenland – Mystische Legenden ranken sich um den Pilion-Gebirgszug, der nie von den Osmanen erobert wurde und so zu einer Keimzelle griechischer Unabhängigkeitsbestrebungen wurde.
Der Pilion, der eine Höhe von rund 1.500 m über Meeresspiegel erreicht, bildet die hakenförmige Halbinsel im Regionaldistrikt Magnisia als Verlängerung des Olymp- und Ossa-Massivs. Oberhalb der Hafenstadt Volos liegen malerische griechische Bergdörfer, teilweise traditionell erhalten, und beliebte Ziele der Touristen.
Hierzu gehören Ano Volos, ein Vorort von Volos, das Bergdorf Portaria, wo der Wanderweg „Centaur’s Path“ einlädt die Spuren der mystischen Fabelwegen zu entdecken oder das Dorf Makrinitsa, die Terrasse von Volos und der Balkon des Pilion-Gebirges mit einer grandiosen Aussicht auf die Stadt. Alle Neubauten werden im ursprünglichen Stil gebaut und ein großer Teil des Dorfes steht unter Denkmalschutz.
Den bekannten Vergleich als Balkon des Pilion erhielt der Platz nach einem Besuch des prominenten, griechischen Politikers Eleftherios Venizelos im Jahr 1934. Zwischen alten Plantanen, die längst selber einen mystischen Ruf genießen, eröffnet sich ein Panoramablick auf Volos und den Pagasitischen Golf.
Erhalten ist zudem das berühmte „Theofilos Café“, in welchem ein großes Fresko des Malers Theofilos erhalten ist. Überhaupt bietet das Bergdorf mit seiner Ursprünglichkeit an jeder Ecke neues zum Entdecken und Bestaunen. Traditionelle Brunnen mit Wasserfontänen werden von gepflasterten Straßen gesäumt, die zu verwunschen wirkenden Häusern führen.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählt zudem das Museum für Volkskunst und der Geschichte des Pilion mit über 1.500 Ausstellungsstücken. Ein komplett eingerichtetes Haus mit Schmuck, Ikonen, türkischen Schriftstücken, Kleidung und Werkzeugen wurde hier geschaffen. Hierdurch erfahren die Besucher viel über das dörfliche Handwerk, welches heute noch hoch gehalten wird. Einige der hergestellten Werkzeuge sind zudem mit den besonders leckeren in Zucker eingelegten Früchte in den Geschäften der Hauptstraße als Souvenir erhältlich. Traditionell ist die Auswahl groß und die Gläser reihen sich dicht an dicht.
Makrinitsa war früh wohlhabend und so geben die historischen Herrenhäuser dem Bergdorf ein ganz besonderes Flair, welches sich bei Touristen längst als Highlight herumgesprochen hat. Bereits im 17. Jahrhundert gab es hier vier Grundschulen, ein Gymnasium, eine pädagogische Schulle und eine Mädchenschule.
Erstmals taucht der Name bereits im 13. Jahrhundert durch das Makrinitissa-Kloster auf, aus dem später der heutige umgangssprachliche Name wurde. Die ursprüngliche Bezeichnung ist slawischen Ursprungs und bezieht sich als „feuchter Ort“ auf die wasserreiche Umgebung im nordwestlichen Teil des Piliongebirges. (nb)