Badewannenrennen auf der Niers: Ein feucht-fröhliches Spektakel mit Tradition

Am Sonntag war es wieder soweit: Das legendäre Badewannenrennen auf der Niers lockte Teilnehmer und Zuschauer gleichermaßen an die Ufer des Flusses.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Willich-Anrath – Bereits zum 35. Mal organisierte die Katholische Landjugend Anrath dieses außergewöhnliche Event, das längst zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Region geworden ist. Das Rennen, bei dem ein Dutzend fantasievoll gestalteter Badewannen gegeneinander antreten, verspricht jedes Jahr aufs Neue ein unvergessliches Erlebnis für Jung und Alt.

Denn das Badewannenrennen auf der Niers ist weit mehr als nur ein sportlicher Wettkampf. Es ist ein Fest der Kreativität und des Einfallsreichtums. Die Teilnehmer, die aus verschiedenen Landjugendgruppen und Vereinen der Region stammen, lassen sich jedes Jahr aufs Neue beeindruckende Konstruktionen einfallen. Von Badewannen mit Schaufelrädern über schwimmende Palmen bis hin zu Feuerwehr-Booten mit lebensgroßen Puppen – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Erstmals dabei war diesem Jahr der MC Viersen, der mit drei Surfbrettern, die eine Badewanne trugen, für Aufsehen sorgte.

Foto: Rheinischer Spiegel/Fotografie Sebastian Janssen

Das Rennen begann pünktlich und die Spannung war spürbar, als die ersten Teams in ihre Badewannen stiegen. Der erste Lauf, ein 200-Meter-Sprint stromabwärts, forderte die Geschicklichkeit der Teams heraus, während der anschließende 100-Meter-Lauf stromaufwärts durch die Gegenströmung der Niers zur echten Herausforderung wurde. Die Zeiten beider Läufe wurden addiert, um den Gesamtsieger zu ermitteln. Doch der eigentliche Höhepunkt des Tages war das sogenannte „Chaos-Rennen“. Hier starteten alle Teams gleichzeitig auf den 200 Metern stromabwärts und nutzten jede Gelegenheit, um sich gegenseitig zu behindern. Lacher und ausgelassene Stimmung waren garantiert.

Insgesamt 13 Teams gingen in diesem Jahr an den Start, und die Konkurrenz war hart. Am Ende konnte sich die Landjugend Süchteln II in der Gesamtwertung durchsetzen und den Sieg erringen. Doch auch die anderen Teilnehmer mussten sich nicht verstecken: Von der Landjugend Breyell-Schaag, die mit „Kühen“ auf der Wanne beeindruckte, bis zur Landjugend Dülken mit ihrer grünen Wanne und Schaufelrädern – alle Teams trugen ihren Teil zum Erfolg des Events bei.

Foto: Rheinischer Spiegel/Fotografie Sebastian Janssen

Das Badewannenrennen ist längst nicht nur ein Event für die Teilnehmer, sondern auch für die zahlreichen Zuschauer, die sich am Ufer der Niers versammeln. Mit Picknickdecken und Klappstühlen ausgestattet, verfolgten die Besucher das Geschehen auf dem Wasser und genossen dabei das umfangreiche Rahmenprogramm. Neben einem Bierpavillon und einer Kuchenbude sorgte ein Pommes-Stand für das leibliche Wohl. Erstmals wurden in diesem Jahr auch Parkplätze für die Teilnehmer auf dem Niersdamm und für die Zuschauer auf der Anrather Seite ausgewiesen, was für eine reibungslose An- und Abreise sorgte.

Eine besondere Attraktion war auch das Entenrennen, das in Zusammenarbeit mit Edeka Zielke bereits zum zweiten Mal stattfand. Am Nachmittag wurden die kleinen gelben Plastikenten auf die Reise geschickt, um sich ihren Weg durch die Niers zu bahnen. Die Lose für dieses Rennen konnten im Vorfeld in verschiedenen Edeka-Filialen erworben werden, und der Erlös kam einem wohltätigen Zweck zugute.

Das Badewannenrennen auf der Niers hat auch in diesem Jahr wieder bewiesen, warum es zu den beliebtesten Veranstaltungen in der Region gehört. Mit viel Liebe zum Detail, einer großen Portion Humor und einem beeindruckenden Maß an Kreativität sorgten die Teilnehmer für ein unvergessliches Erlebnis. Die Zuschauer erlebten einen Tag voller Spaß, Spannung und Gemeinschaft – und freuen sich schon jetzt auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „Auf die Wannen, fertig, los!“ (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel/Fotografie Sebastian Janssen