Bitte fahrt vorsichtig: Amphibien auf den Straßen unterwegs

Die aktuellen Temperaturen sorgen für ein beeindruckendes Naturschauspiel, denn mittlerweile ist die Krötenwanderung am Niederrhein gestartet. Die größte Gefahr geht für die Tiere allerdings nicht von Fressfeinden, sondern vom Straßenverkehr aus.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen

Kreis Viersen – In einigen Regionen Deutschlands wandern Kröten, Frösche, Molche und Unken bereits von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern um sich dort zu paaren. Auch hier am Niederrhein hat die Krötenwanderung begonnen. Nachdem die nächtlichen Temperaturen auf mehr als fünf bis sechs Grad anstiegen erwachten die Amphibien aus ihrer Starre und sorgen für einiges an Arbeit bei engagierten Tierschützern.

Grund hierfür ist der Wanderweg der Tiere, der häufig über Straßen und dort zum Tode führt. Dabei sterben die Wanderer nicht nur unter den Autoreifen, ebenfalls eine große Geschwindigkeit ist Auslöser für einen zu hohen Luftdruck, der die Organe von Kröten oder Fröschen platzen lässt. Die Tiere verenden qualvoll.

Im Süchtelner Fritz- und Salbruch gilt deshalb ein besonders aufmerksamer Blick auf die Straße, auch am Schwalmtaler Heidweiher wird ein Teil der Straße von Anfang Februar bis April gesperrt. Wo andernorts lange Amphibienschutzzäune aufgestellt werden müssen, die mehrmals täglich nicht nur kontrolliert werden, sondern an denen die Tiere auch eingesammelt und zur anderen Seite gebracht werden, bietet sich am Clörather Weg im Süchtelner Salbruch die Möglichkeit der Poller, die von den Ehrenamtlern bis Mitte April täglich abgebaut und wieder aufgestellt werden. Auf die Sperrung der Wirtschafswege weisen zudem Hinweisschilder hin.

Ebenfalls die Gemeinde Grefrath gibt bekannt, dass aus Gründen des Amphibienschutzes ein Teilbereich der Gemeindestraße „An der Paas“ vom „Stenderweg“ bis „Im Ketel“, vom 13. Februar bis Ende April, je nach Witterungsverhältnissen, nachts gesperrt wird. Eine Umleitungsbeschilderung wird ausgewiesen. Die Sperrung wird sich auf die Nachtstunden beschränken und beginnt mit Anbruch der Dunkelheit, ca. 18 Uhr, nach der Zeitumstellung ca. 19 Uhr, und endet um 7 Uhr.
Schon jetzt sind die Amphibien wegen des relativ warmen Wetters unterwegs. Die Absperrung kann zwar erst nach Karneval erfolgen, wer die Strecke kennt, wird aber gebeten diese schon jetzt in den Nachtstunden zu meiden.
Bei Rückfragen steht die Gemeindeverwaltung unter Tel. 02158 4080-609 zur Verfügung.

Foto: Rabenspiegel/Pixabay

Mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten und rund 70 verschiedene Lebensräume bilden die Grundlage für den Artenreichtum in Nordrhein-Westfalen. Auch in Nordrhein-Westfalen ist der Verlust an biologischer Vielfalt weiterhin hoch. Etwa 45 Prozent der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten stehen in Nordrhein-Westfalen auf der „Roten Liste“ – sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben.

Die Ursachen des Artenrückgangs und des Verlustes biologischer Vielfalt sind menschengemacht: Neben den Folgen des Klimawandels gehören hierzu die Zerstörung, Belastung und Zerschneidung naturnaher Lebensräume und der fortschreitende Flächenfraß. (opm/dt)

 

 

Ein Kommentar

  1. Mir tun die Frösche und auch andere Amphibien Leid wenn sie überfahren werden, denn zu gehören zu unserer Welt. Könnte man ein Tunnel Unterirdisch nicht machen, um mehr Tiere der Gefahr überfahren zu werden zu verringern in der Paarungszeit?
    Ich hätte in keinem Fall etwas entgegenzusetzen.
    Als Mensch weißt man was Paarungswilligkeit ist, da wird nicht nach links oder rechts geschaut, und wie sollen die Tiere diese Gefahren erkennen?
    Ein Lob hat nur ein Wert, wenn Menschen jedes Leben Akzeptieren.

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