Den „Goldenen Weber“ erhielt ein ASV-Urgestein

Es war die Auszeichnung für das 36. Mitglied, die am Wochenende Leben ins das Süchtelner Josefshaus brachte. Der „Goldene Weber“ ist schließlich nicht irgendeine Ehrung und geht auf ein besonderes Engagement für Süchteln zurück.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Viersen-Süchteln – Vor der prachtvollen Kulisse, die von den Senioren der Gruppe „Miteinander – Füreinander“ gestaltet wurde und begleitet von dem stimmgewaltigen Süchtelner Shanty-Chor, nahm in diesem Jahr Hans Mair den Ehrenorden entgegen. Bereits seit 1981 verleiht der Festausschuss Süchtelner Karneval diese Auszeichnung an verdiente Kandidaten, die sich um den Stadtteil Süchteln in besonderer Weise verdient gemacht haben. Dass dies keine Süchtelner sein müssen, zeigt die lange Reihe der Ehrenträger, zu der nun auch Hans Mair als Österreicher zählt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Rede auf den neuen Träger des „Goldenen Webers“ hielt Erich van Vlodrop, der für ihn keinen Unbekannten auf die Bühne rufen konnte. Der Ehrenvorsitzende des ASV-Süchteln wusste nur zu gut, welches Engagement das ASV-Urgestein Hans Mair eingebracht hatte. Mair stammt aus dem kleinen Örtchen Trins im Tiroler Gschnitztal, wo es zum Zeitpunkt seiner Geburt 1941 noch keine Sportstätten, keine Halle, keinen Sportplatz gab. Bis zu seinem 18. Lebensjahr lag ihm das Skilaufen am Herzen. Dem Landeskader zugehörig endete seine sportliche Karriere in diesem Bereich mit einem schwerwiegenden Unfall.

Es dauerte, bis Hans Mair eine neue sportliche Heimat beim ASV fand. Mit seiner Frau Renate zog er zunächst nach Essen, seit 1972 wohnt er als Gebietsleiter der Firma HILTI in Süchteln. „Meine Frage, er hätte Süchteln doch wohl nicht wegen der Schönheit des Ortes als dauerhaften Wohnsitz auserkoren, beantwortete er spontan: Doch, weil Süchteln ihm und seiner Familie – so hoffe ich jedenfalls – so gut gefallen habe“, so Erich van Vlodrop.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

In Süchteln begann dann auch seine Zeit beim ASV. Über das aktive Fußballspielen gewann der damalige Abteilungsleiter den neuen Träger des „Goldenen Webers“ als Co-Trainer für diverse Jugendmannschaften, bevor er dann 1993 die zweite Mannschaft als verantwortlicher Trainer übernahm. 2005 übernahm er die Position des Geschäftsführers der Fußballabteilung, die er noch heute innehält.

„In den 17 Jahren, die er dieses Amt, um das ihn niemand beneiden dürfte, bekleidet, hat er es zurzeit mit dem sechsten Abteilungsleiter zu tun“, führte van Vlodrop aus. „Was Hans auszeichnet und auch die Jury in der Findungsphase für den diesjährigen Kandidaten für die Ordensverleihung überzeugt haben dürfte, ist seine untadelige Art, seine Tätigkeit wahrzunehmen, seine Hartnäckigkeit bei der Verfolgung gemeinsamer Ziele der Abteilung mit ihren ca. 700 Mitgliedern, sowie einige Voraussetzungen, die man nur mitbringen kann, wenn man – wie Hans – im Gebirge, das einem mehr abverlangt als dies dem Niederrheiner zugemutet wird, aufgewachsen ist.“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Seit rund 30 Jahren sei Hans Mair einer der tragenden Säulen der Abteilung, was deutlich aus der Tatsache hervorgehen würde, dass er ein Musterbeispiel an Kontiunität darstellt und sich der Verantwortung bewusst ist, die er mit dem Beginn seiner Tätigkeit übernommen hat. Bereits seit 2018 ist er Ehrenmitglied im ASV Süchteln und so ist die neue Auszeichnung ein weiterer Dank für sein umfangreiches Engagement. (ea)

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