Der Beruf des Verkehrsleiters im Porträt: Das muss man wissen

Seit einigen Jahren gibt es die Berufsbezeichnung des Verkehrsleiters. Jedes Unternehmen, das erlaubnispflichtige Güter oder Personen befördert, benötigt jemanden für diese Position. Sie ist für die Leitung der Verkehrstätigkeiten zuständig. Doch welche Tätigkeiten sind hier eigentlich gemeint? Welche Verantwortung bringt dieser Job mit sich?

Service – In diesem Artikel wird der Beruf des Verkehrsleiters vorgestellt. Auch wenn der Begriff erst im letzten Jahrzehnt eingeführt wurde, gab es diesen Aufgabenbereich schon vorher im Verkehrsgewerbe. Darum wird erklärt, welche Unternehmen einen Verkehrsleiter benötigen und worum er sich dort kümmert. Außerdem wird gezeigt, welche Qualifikation für die Position benötigt werden und wie die Gehaltsaussichten sind.

Neue Berufsbezeichnung, bekannte Aufgaben

Die Stellenbezeichnung des Verkehrsleiters wurde im Jahr 2011 von der Europäischen Union eingeführt. Bereits zwei Jahre vorher wurde der Begriff in einer Verordnung über die Zulassung zum Beruf des Kraftverkehrsunternehmers definiert. Laut dieser Definition ist der Verkehrsleiter eine natürliche Person, die “tatsächlich und dauerhaft die Verkehrstätigkeiten des Unternehmens leitet”. Die passende Qualifikation kann man über eine Prüfung bei der IHK erlangen. Über die richtige Vorbereitung für die Prüfung gibt es hier mehr Informationen.

Dazu gehören eine ganze Reihe an Verantwortlichkeiten. Der Verkehrsleiter muss die Instandhaltung der Fahrzeugflotte leiten und die Sicherheitsverfahren des Transportverkehrs überprüfen. Ebenso muss der die grundlegende Rechnungsführung übernehmen und die verschiedenen Dokumente und Verträge rund um das Transportgeschäft kontrollieren. Hier können einzelne Aufgaben auch an andere Mitarbeiter übertragen werden, allerdings ist der Verkehrsleiter trotzdem für die Korrektheit verantwortlich.

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Wo werden Verkehrsleiter benötigt?

Seit der EU-Verordnung im Jahr 2011 benötigt jedes Unternehmen, das im Bereich des gewerblichen Personenbeförderungs- oder Güterkraftverkehrs arbeitet, einen Verkehrsleiter. In den meisten Fällen hatten diese Unternehmen bereits vorher eine qualifizierte Fachkraft, welche die Verkehrsgeschäfte betreut und geleitet hat.

Eine Ausnahme stellen Firmen dar, bei denen ausschließlich Werkverkehr stattfindet. Sie sind von der EU-Regelung nicht betroffen und müssen deshalb keinen Verkehrsleiter haben.

Allerdings gilt das nicht für Unternehmen, die Fahrzeuge mit oder ohne Anhänger im zulässigen Gewichtsbereich von 2,5 bis 3,5 Tonnen für eine grenzüberschreitende Beförderung nutzen. In diesem Fall sind seit Mai 2022 eine Gemeinschaftslizenz und ein Verkehrsleiter notwendig.

Weitere Sonderregelungen und Ausnahmen sind im Güterkraftverkehrsgesetz, Paragraf 2, vermerkt.

So sieht das Gehalt des Verkehrsleiters aus

Der Verkehrsleiter ist für die Betreuung und Organisation der Verkehrstätigkeiten eines gewerblichen Transportunternehmens zuständig. Ein ähnlicher Beruf ist der des Disponenten, der ebenfalls im Transportwesen verschiedene organisatorische Aufgaben übernimmt.

Das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Am wenigsten verdient man in Thüringen. Dort sind es 6158 Euro pro Monat. Am besten verdient man dagegen in Baden-Württemberg mit einem Gehalt von 8151 Euro monatlich. Auch die Arbeitserfahrung spielt eine Rolle beim Gehalt. Deutschlandweit verdient ein Verkehrsleiter mit weniger als drei Jahren Erfahrung durchschnittlich 72.325 Euro pro Jahr. Wer aber schon mehr als 9 Jahre im Beruf ist, erhält ein durchschnittliches Jahresgehalt von 94.140 Euro.

Wie der Name des Berufes schon sagt, übernimmt der Verkehrsleiter eine leitende Position im Unternehmen. Das zeigt sich auch in der Gehaltsspanne.

Das muss ein Verkehrsleiter können

Ein Verkehrsleiter muss das entsprechende Fachwissen besitzen, um seine Aufgaben erfüllen zu können. Durch das Ablegen einer Fachkundeprüfung, zum Beispiel bei der Industrie- und Handelskammer, kann man den passenden Nachweis erlangen.

Es ist ebenfalls möglich, die fachliche Eignung durch eine Berufsausbildung nachzuweisen, zum Beispiel als Speditionskaufmann, Kaufmann im Güterverkehr oder Verkehrsfachwirt. Auch ein Studium in den Fächern BWL oder Logistik wird anerkannt.

Für die Eignung als Verkehrsleiter kommt es auch verantwortungsvolles Verhalten und Zuverlässigkeit an. Man darf in der Vergangenheit keine Vorschriftverstöße begangen haben oder vorbestraft sein.

Unternehmen können entweder einen Mitarbeiter aus den eigenen Reihen mit der Position des Verkehrsleiters betrauen oder einen externen Verkehrsleiter einstellen. Externe Verkehrsleiter sind Dienstleister, die für bis zu vier Unternehmen diese Pflichten übernehmen. Damit die Arbeit überall sorgfältig erledigt wird, darf ein externer Verkehrsleiter maximal für 50 Fahrzeuge zuständig sein. (opm)