Die Hoffnungen auf eine Medaille bei der 37. Dreiband-Team-Weltmeisterschaft in Viersen haben sich für das deutsche Nationalteam in einem dramatischen Viertelfinale zerschlagen.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Martin Häming
Viersen – Vor einer begeisterten Kulisse in der ausverkauften Festhalle mussten sich Martin Horn und Ronny Lindemann am Freitagabend der Türkei geschlagen geben. Nach packenden Einzelpartien fiel die Entscheidung im Doppel, das die Türken mit 15:7 für sich entschieden.
Ronny Lindemann, der bereits in der Gruppenphase mit einer starken Form überzeugte, zeigte auch gegen Ufuk Kapusiz eine souveräne Leistung. Mit kontrolliertem Spiel und präzisen Karambolagen dominierte der Wittener seinen Gegner von Beginn an und sicherte sich mit einem deutlichen 40:20-Erfolg den ersten Punkt für Deutschland.
Parallel dazu erlebte Martin Horn gegen Berkay Karakurt ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem vielversprechenden Start geriet er durch eine spektakuläre 11er-Serie des Türken zur Pause mit 13:21 in Rückstand. Doch der deutsche Meister kämpfte sich mit beeindruckender Willensstärke heran und glich bei 35:35 aus. In den entscheidenden Momenten fehlte ihm jedoch das Quäntchen Glück: Mehrmals verpasste er die Karambolage hauchdünn. Ein weiterer Nachstoß hätte ihm noch den 40:40-Ausgleich bescheren können, doch sein 39. Punkt wollte einfach nicht fallen. Damit ging der Punkt an Karakurt und die Entscheidung musste im Doppel fallen.
Das entscheidende Doppel entwickelte sich zum Nervenkrimi, doch leider ohne Happy End für die deutschen Fans. Die Türken fanden besser in die Partie, erspielten sich mit kleineren Serien schnell einen Vorsprung und ließen Horn und Lindemann kaum Luft zum Atmen. Trotz der lautstarken Unterstützung der Zuschauer gelang es dem deutschen Duo nicht, den Rückstand aufzuholen. Beim Stand von 7:15 war das bittere Aus besiegelt.
Noch am Nachmittag hatten Horn und Lindemann im letzten Gruppenspiel gegen Portugal alles gegeben, um sich den Viertelfinaleinzug zu sichern. Lindemann gewann seine Partie souverän, während Horn nach einer 40:34-Führung unglücklich eine 6er-Serie seines Gegners im Nachstoß hinnehmen musste. Dennoch reichte der 3:1-Sieg, um die Türkei in der Tabelle zu überholen und den Gruppensieg perfekt zu machen. Trotz der Enttäuschung zeigte das deutsche Team eine starke Turnierleistung und hinterließ einen bleibenden Eindruck.
Während Deutschland nun zuschauen muss, wer den Titel holt, geht das Turnier weiter: Am Sonntag stehen die Halbfinals und das Finale auf dem Programm. Um 11 Uhr treffen Belgien und Titelverteidiger Vietnam aufeinander, bevor die Türkei um 13 Uhr auf die Niederlande trifft. Das Finale steigt um 16 Uhr.
Ergebnisse im Überblick:
3. Runde Gruppenphase:
Mexiko – Japan 1:3
Südkorea – Frankreich 2:2
Deutschland – Portugal 3:1
Türkei – Kolumbien 2:2
Viertelfinale:
Mexiko – Vietnam 0:4
Belgien – USA 4:0
Niederlande – Südkorea 3:2
Deutschland – Türkei 2:3 (ea)
