Der Sparkassenpark bebte – und das schon ab Mittag: Am gestrigen Samstag verwandelte sich die Arena in Mönchengladbach für einen Tag in eine deutsche Version des Ballermanns. 15.000 feierfreudige Besucherinnen und Besucher pilgerten zur Olé-Party 2025, um bei bestem Sommerwetter, mit Bier, Pommes, Flamingos und den größten Stars der Partyschlagerszene ein neunstündiges Festival voller Lebenslust zu zelebrieren.
Von RS-Redakteurin Daniela Häming und RS-Fotograf Martin Häming
Mönchengladbach – Bereits vor dem offiziellen Beginn war die Stimmung ausgelassen. Die Warteschlangen vor dem Gelände glichen einem farbenfrohen Laufsteg: Cowboyhüte, Sonnenbrillen mit LED-Leuchten, Shirts mit Slogans wie „Ich bin nur wegen Mickie hier“ und natürlich der Klassiker – aufblasbare pinke Flamingos – prägten das Bild. Es war deutlich: Hier kamen Fans zusammen, die den Sommer nicht nur erleben, sondern mit voller Lautstärke feiern wollten.

Den Auftakt machte Rumbombe, mit bürgerlichem Namen Robin Maximilian Mayer, der sich nach einem schweren Autounfall erst kürzlich zurück auf die Bühne kämpfte – und das eindrucksvoll. Der 1990 geborene Mainzer hatte mit seinem Hit „Hurensohn“ nicht nur die Social-Media-Plattformen aufgemischt, sondern auch die Charts erobert. In Mönchengladbach präsentierte er sich gewohnt frech, laut und tanzbar – und wurde von den Fans frenetisch empfangen. Sein Auftritt war ein Statement: zurück auf der Bühne, zurück im Leben, zurück in der Party-Szene.
Rumbombes Weg vom Mediengestalter zum Chartstürmer ist ebenso ungewöhnlich wie sein Künstlername – aber inmitten von schallenden Refrains und blinkenden Bühnenlichtern hatte seine persönliche Comeback-Story am Samstag genau den richtigen Platz gefunden.

Was folgte, war ein musikalischer Marathon der Extraklasse. Künstlerinnen und Künstler, die sonst auf Mallorca die Bühnen des Bierkönigs und Megaparks zum Kochen bringen, gaben sich die Klinke in die Hand – oder besser gesagt: das Mikrofon.
Anna-Maria Zimmermann brachte Pop-Schlager-Eleganz auf die Bühne, gefolgt von Oli P., der mit seinen 90er-Hits wie „Flugzeuge im Bauch“ und einem charmanten Lächeln für eine Extraportion Nostalgie sorgte. Mia Weber, Newcomerin mit reichlich Bühnenpower, zog ebenso wie Julian Sommer („Dicht im Flieger“) und Nancy Franck das Publikum in ihren Bann.

Auch Partycrasher lieferten mit satten Beats und Konfettiregen das passende Soundbild für eine ausgelassene Sommernacht. Die Kultband Brings setzte einen rockig-kölschen Akzent, bevor Mia Julia, seit Jahren gefeierte Ikone der Ballermann-Szene, das Stimmungslevel endgültig in Ekstase hob. Gemeinsam mit Lorenz Büffel ließ sie keine Polonaise unvollständig und keine Kehle trocken.
In den Pausen zwischen den großen Bühnenacts übernahm DJ Christian Schall das musikalische Ruder und hielt mit energiegeladenen Zwischenbeats die Stimmung auf Höchstniveau. Gemeinsam mit Frenzy führte er außerdem als Moderator charmant und mit viel Wortwitz durch das Programm. Doch auch Frenzy selbst stand später im Rampenlicht – mit einem eigenen Auftritt, bei dem sie eindrucksvoll zeigte, dass sie nicht nur moderieren, sondern auch die Bühne rocken kann. Auch Mare Eggers nahm die Stimmung gekonnt auf und brachte die Menge weiter in Bewegung, ehe schließlich der unumstrittene König des Partyschlagers das große Finale einläutete: Mickie Krause.

Mit Krauses Auftritt am späten Abend erreichte die Olé-Party ihren Höhepunkt. Mit Klassikern wie „Schatzi, schenk mir ein Foto“ und „Nur noch Schuhe an!“ brachte er die 15.000 Gäste noch einmal kollektiv zum Hüpfen, Singen und – ja – hemmungslosen Grölen. Die Lichtshow war gigantisch, Pyrotechnik erhellte den Himmel, Pommesduft mischte sich mit Schweiß und Bier – eine Ode an die Leichtigkeit des Seins. Im Hintergrund: ein Chor aus Tausenden Stimmen, Arme in der Luft, Schlager in Endlosschleife – und ein Gefühl, das nur schwer in Worte zu fassen ist: Freiheit, Gemeinschaft, Sommer pur.
Was bleibt, ist ein musikalisches Spektakel, das alle Erwartungen übertroffen hat. Die Olé-Party hat erneut bewiesen, dass der deutsche Partyschlager lebt – und dass er mehr ist als Musik: Er ist ein Lebensgefühl. Neun Stunden Ausnahmezustand im Sparkassenpark, tausende glückliche Gesichter, heisere Stimmen – und ein leises Versprechen: 2026 kommen wir wieder. (dh/cs)
