Bei freiem Eintritt lockte der NEW-Viersen-Tag am Sonntag zu einem bunten Abschluss des diesjährigen Programms am Hohen Busch. Die Bühne gehörte der Viersener Künstlerszene und die Besucher kamen gerne.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Viersen – Von Karneval bis Rock, beim Viersen-Tag auf der Sommerbühne am Rande der grünen Lunge konnte am Sonntag noch einmal richtig gefeiert werden. Es war der letzte Tag des diesjährigen Open-Air-Programms, welches während der Corona-Pandemie erstmals präsentiert wurde. Der Abschluss gehörte dabei der Viersener Künstlerszene und die hatte einiges zu bieten.
Die Bühne eröffnete bereits am Morgen deshalb der Karneval. Direkt zwei Mal war dabei die Narrenstadt Dülken vertreten, nachdem die angekündigten Auftritte aus Süchteln aus gesundheitlichen Gründen ausfallen mussten. Dafür hatten die Jecken des Karnevalsvereins Dölker Crazy Kids e. V. im Vorfeld die Muskeln ausreichend gelockert, um mit ABBA in den Tag zu starten. Von dem Sound der 70er ging es dann mit rasanter Fahrt zum Karneval – zur kölschen Band Miljö mit ihrem Lied Wolkeplatz und dem passenden Gardetanz der närrischen Tänzerinnen. Mit drei Gruppen vertreten und mit eine gekonnten Eigenkomposition zu Cotton Eye Joe durfte natürlich die Zugabe nicht fehlen.

Der begeisterte Applaus zog sich bis hin zum Karnevalsverein de Üüle e.V., mit deren Darbietungen an diesem Morgen das karnevalistische Programm bereits wieder beendet war. Der Aufruf im Vorfeld war nicht überall auf Verständnis gestoßen, einige Vereine hatten sich klar positioniert und wollten das Winterbrauchtum nicht auf die sommerliche Bühne holen.
Dafür übernahm dann der Mönchengladbacher Kinderliedermacher Anders Orth die Belustigung der kleinen und großen Gäste mit seinem Mitmach-Theater Lila Lindwurm. Gegründet bereits 1985 tourt er mit viel positiver Resonanz durch Deutschland und seine Nachbarländer und erreicht mit den witzig, spritzig und clownigen Liedern natürlich auch die Viersener Besucher. Für Leni (4) gab es dabei kein Halten mehr. Die junge Dame, die mit ihrer Großmutter aus Süchteln zu Gast war, wippte mit den Füßen, schwenkte die Arme und sprang dabei gekonnt, und kichernd mit glucksenden Jubellauten, im Kreis. Für sie war es der vorletzte Programmpunkt an diesem Tag, denn mit dem Zauberer und Ballonkünstler Tobi Twist endete die Aktion für die Kids.

Ob die wussten, dass die Ballonkunstwerke von einem der besten Ballonzauberer des Landes aufgeblasen wurden? Tobi Twist, im ‚echten Leben‘ Tobias Stengel, begeistert nämlich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit seinen magischen Auftritten. Wer hätte gedacht, dass sich dahinter eigentlich ein Grundschullehrer aus St. Tönis verbirgt. Wer in im WWW sucht, der findet dabei sogar die ganz besonderen Kunstwerke des Mitglieds des Magischen Zirkels von Deutschland – von Michael Jackson, über Papa Schlumpf bis hin zu Yoda als Luftballon-Karikatur, einzigartige Kreationen auch für die Erwachsenen.

Pop, Rock und Soul hatte die Band The Greyhounds im Gepäck. Der Name ist nicht unbekannt? Natürlich nicht, schließlich kommt die beliebte Partyband aus Dülken. Groschi, Bübi, Uwe, Tom und Timo hatten Musik für alle und vor allen Dingen zum Mitwippen und Tanzen vorbereitet. Von ‚Does your Mother know‘ über ‚Listen to the Musik‘ bis ‚Footlose‘ oder ‚Eine neue Liebe‘ – ohne Mitsingen ging es ebenso nicht, wie mit einer doppelten Zugabe.

Dem Live-Programm schloss sich an Musik aus Dülken die Band Space Opera an. Beginnend mit ‚Surfin‘ bis ‚A Waiting for the End‘. Gegründet wurde die sechsköpfige Band 2019 von Viersenern und obwohl sie nicht mehr in Viersen wohnen, so wird doch seit zwei Jahren wieder in Viersen geprobt. Die niederrheinische Formation um Leon Gellings, Leon Milan Kunze, Frederik Tenbieg, Leon Dehne, Marius Lamm und Oliver Reith hielt die Stimmung mit ihrem Groove Pop, mit Einflüssen aus Indie bis hin zum Jazz, weiter auf hohem Niveau. Nur wenige der Sitzplätze waren belegt, viel schöner war es doch im Stehen der Musik zu folgen, zu lauschen und sich von ihr treiben zu lassen.
Längst war der Tag fortgeschritten, als die Viersener Band Beyond mal wieder auf die Sommerbühne durfte. Mal wieder tatsächlich, denn die im Dezember 2015 im Raum 103 des Clara-Schumann-Gymnasiums gegründete Band hatte im vergangenen Jahr den Young-Talents-Bandcontest mit einem überragenden Vorsprung an Stimmen gerockt. Begleitet am Mikrofon wurde die charismatische Sängerin Kit von Schlagzeugerin Enya, den Gitarristen Gianni (Gianluca) und Fynn sowie Addy (Adrian) am Bass. Wer die Gruppe verpasst hat, der sollte das Dülkener Mühlenfest besuchen, wo sie erneut ihre Instrumente erklingen lassen werden.

Der Abschluss des Viersen-Tages gehörte No Generation und auch wenn sich die Gruppe aus dem Projekt Rockband 60+ der Musik Academy Viersen gegründet hat, ihre Musik erreichte längst nicht nur diese Generation. Hits der 60er- und 70er-Jahre erklangen gekonnt auf der Bühne. No Generation war dabei durchaus nicht nur 60+ und sorgte authentisch und eindrucksvoll für den passenden Genuss am Sonntagabend und energetische Stimmung, die passendes Feeling für die neue Arbeitswoche gab. (cs)

