Die Viersener Innenstadt erstrahlte im Licht des Martinsbrauchtums

Zwei Tage lang lockte der traditionelle Martinsmarkt in die Viersener Fußgängerzone. Wie gut, dass der Wind abflachte und die Sonne sich durch die Wolken schob. So wurde das Flanieren an den mehr als sechzig Anbietern vorbei zur willkommenen Abwechslung in der aktuell tristen Jahreszeit.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Fotograf Martin Häming

Viersen – Der achtjährige Niklas strahlte, als St. Martin, alias Thorsten Schormann, in seinen Sack griff. Der Martinsbrauch ist aktueller denn je und eins ist sicher, die lachenden Kinderaugen sind garantiert. 500 Martinstüte mit Leckereien und einem fairen Martinsriegel, zur Verfügung vom Forum Eine Welt wurden kostenlos verteilt. Möglich wurde das durch die Sponsoren Moos Butzen, Volksbank Viersen, NEW, SAB Bröckskes, Sparkasse Krefeld, Thalia Mayersche Buchhandlung und Forum Eine Welt. Die Bäckerei Stinges lieferte die Weckmänner zum Sonderpreis.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Doch nicht nur für die kleinen Besucher hatten sich die Initiatoren des Martinsmarktes in Viersen einiges einfallen lassen, die gerne bei Bläsergruppe oder Posaunenchor verweilten. Abgerundet wurden die zwei Tage zudem von einem verkaufsoffenen Sonntag zum „Heimat shoppen“.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Dicht an dicht reihten sich die Aussteller aneinander und wenn nicht gerade die Walking Acts „Kryo & Azzuro“ mit ihren beeindruckenden Lichtkostümen dafür sorgten, dass fleißig die Handys gezückt wurden, entfalteten sich vielfältige Gespräche zum üppigen Warenangebot. Das reichte von Krippen über Handgenähtes bis hin zu genussvollen Kleinigkeiten wie Waffeln oder gebrannten Mandeln.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Wer aber gerade sowieso darauf wartete, dass der Nachwuchs bei der Laternenbastelaktion ein eigenes Kunstwerk gestaltete, der konnte auch einen Glühwein oder Met genießen. Als Highlight am Bastelzelt auf dem Sparkassenvorplatz galt aber eindeutig das große Holzschaukelpferd von Stephan Kitschen und die große beleuchtete Martinslaterne. Gestaltet wurde sie von den Auszubildenden der Städtischen Betriebe und die Außenseiten der Laterne wurden von Schülern des Erasmus-von Rotterdam-Gymnasiums und ihrer Lehrerin Esther Voßen gestaltet.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Zu den Geheimtipps allerdings zählte das Viersener Clubzimmer der Service-Clubs Inner Wheel, Lions, Rotary und Zonta, welches nach dreijähriger Pause zum 8. Mal stattfand und Platz für verschiedene gemeinnützige Organisationen bot, die Taschenbörse des Zonta Clubs Viersen und die Herzmantel-Aktion von Michaela Kaas, die aufgrund der großen Spendenbereitschaft über das ganze Wochenende lief. Aktionen für den guten Zweck und die Menschen, die durch das Raster der Gesellschaft fallen. So fanden nicht nur die gespendeten Mäntel ein neues Zuhause, denn der Erlös der Taschenbörse kommt Frauenprojekten in Viersen zugute und der Erlös aus dem Viersener Clubzimmer unterstützt die Viersener Wunschbaumaktion. (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming
Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

4 Kommentare

  1. Sorry, aber hier mal wieder „schönschreiben“ der RS Redaktion. Wir waren vor Ort-und sehr enttäuscht. Unser Eindruck wird durch die Bilder auf der Seite hier auch unterstrichen. Das sollte da ein Weihnachts!!!-Markt sein?? Wo ist da die Atmosphäre?
    Tristesse wäre ein passendes Wort. Ramschware mit liebloser Billig-Einfach-Deko.
    Ein paar Lichterketten zusammen mit wenigen Grüngirlanden machen keinen „heimeligen“ Weihnachtsmarkt aus. Und die beiden Figuren hier auf dem ersten Bild in ihrer 1€ Plastikverkleidung: OMG.
    Da müssen wir wieder die Motoren anwerfen und in die Orte fahren, die noch mit Mühe und Liebe eine wunderschöne Weihnachtswelt erschaffen.

    1. Sehe ich nicht so, wir hatten Besucher aus Düsseldorf und die kommen gerne wieder. Wir hatten einen schönen Aufenthalt am Samstag und wären am Sonntag wiedergekommen. Schade das es da geregnet hat.

    2. Es gibt nichts, das so gut wäre, dass man es nicht noch verbessern könnte. Das gilt auch für den Martinsmarkt, der aus unserer Sicht am besten dadurch aufgewertet werden könnte, dass er in einen stadt- oder zumindest ortsteilübergreifenden Martinszug eingebunden würde, zum Beispiel als Zielpunkt mit einem großen Martinsfeuer auf dem Remigiusplatz o. ä.

      Wir waren jedenfalls positiv überrascht, auch von der Resonanz, die trotz des überwiegend sehr schlechten Wetters noch zu verzeichnen war. Begrüßenswert war insbesondere der Ausbau der Toiletten-Kapazitäten.

      Über den vorstehenden Kommentar von Don Draper kann ich mich hingegen nur wundern. Es handelte sich nicht um einen Weihnachts-, sondern erklärtermaßen um einen Martinsmarkt. Statt das anerkennenswerte Engagement der Beteiligten zu loben, beklagt sich jemand, der mutmaßlich selbst genau nichts zu dem Ganzen beigetragen hat, über Tristesse, Ramschware und Plastikverkleidung. Erstaunlich nur, dass dieses Mal kein linkes/rotes/grünes/wokes Gedankengut als Ursache für die beklagten Missstände identifiziert wurde. Lieber Don Draper, fahren Sie gerne in andere Orte – aber bitte möglichst nicht mit dem Auto, sondern mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

      1. Jeder hat eben seine persönliche Stufe, ab der er eine künstlerische Ausprägung als positiv bewertet.
        Der eine findet eine Bretterbude mit Kunstgirlanden und etlichen Nutella – Pötten eben als kulinarisches Angebot auf höchstem Niveau. Andere vermissen dagegen handgemachte Püfferkes 😉
        ÖPNV in Deutschland? Das tue ich mir schon lange nicht mehr an. Mein 6-Zylinder möchte auch bewegt werden, dem bekommt Kurzstreckenverkehr gar nicht.
        Also auf zum Weihnachtsmarkt nach Kempen, Düsseldorf und später nach Dresden und Meißen.
        Da wollen auch einige meiner Links-Mitte-Rechts (sie sind sehr wandelbar) orientierten Blagen mit.
        Weil , mit Auto geht es doch bequemer. Verdienen A12 – aber der französische Kleinwagen schafft solche Strecken nicht. 🤣

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