Emmerich – Ein Besuch am „Golden Gate vom Niederrhein“

Entlang der Rheinpromenade flanieren, in einem der zahlreichen Cafés einkehren oder verweilend in einem der Strandkörbe den Blick über Vater Rhein schweifen lassen, dazu lädt die Hansestadt Emmerich ein.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Leo Dillikrath

Emmerich – Kommen Sie mit auf einen Spaziergang durch Emmerich am Rhein, eine Hansestadt am rechten, unteren Niederrhein im Kreis Kleve. Die heutige mittelgroße Stadt verführt zu einem entspannten Ausflug zwischen Tradition und Moderne.
Als Wahrzeichen bekannt wurde die Emmericher Rheinbrücke, über die liebevoll auch als „Golden Gate des Niederrheins“ berichtet wird. Mit einer Länge von 1.228 m verbindet sie seit 1965 die beiden Rheinseiten als längste Hängebrücke Deutschlands.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Wer die beeindruckende Brücke mit ihren 77 m hohen Pylonen überfahren und dabei den Blick auf die Skyline der Hansestadt genossen hat, den lockt meist die Rheinpromenade mit ihrem maritimen Flair, zahlreichen Restaurants und Cafés, mit kostenfreien Strandkörben und einem entspannenden Blick auf den Rhein und die vorbeiziehenden Schiffe.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählt hier auch das Pegelhäuschen am Anfang der Rheinpromenade. Die große Uhr zeigt Schiffen den Emmericher Pegel an, eine Erklärung neben dem Häuschen erklärt auch „Landratten“ wie mit dem Angaben umzugehen ist.
Über die Promenade führt der Weg bis hin zum Rheinpark mit einem Kriegerdenkmal, dem Haus im Park mit seinen Kunstausstellungen, Skulpturen und einem Einblick in den Containerhafen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Den 13 weißen Stelen mit Informationen zu historischen Orten folgend, zum Geistmarkt im Stadtkern von Emmerich, wo heute Kirmes und Schützenfeste stattfinden, zählt auch das Rathaus zu den historischen Orten. 1938/39 wurde das Rathaus im neogotischen Stil erbaut, nachdem der Vorgängerbau im Krieg zerstört wurde. Wer auf der Suche nach den ältesten Häusern der Stadt ist, dem empfiehlt sich die Steinstraße 15 – 19. „De wette Telder“ und „Zum goldenen Pfau“ sind den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges entgangen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Alte Markt, der aufgrund der Backsteine auch als Roter Platz bekannt ist. Als Fotomotiv steht dabei ein Fährmann aus Bronze gerne still, der seit 1989 Teil des steinernen Brunnens in der Nähe des Hofes von Holland mit seinem hohen Treppengiebel ist.

Nicht nur zur Adventszeit lohnt sich zudem ein Besuch im Schlösschen Borghees. Das Haus Borghees gilt als kleines Kulturzentrum. Über die Region hinaus bekannt ist das Schlösschen allerdings für einen Weihnachtsmarkt mit märchenhaftem Flair.

Nun sind wir fast am Ende unseres kleinen Spaziergangs durch Emmerich angekommen. Nicht vergessen werden dürfen dabei der Drususbrunnen Hoch-Elten im Ortsteil Elten und die Niederrhein Destille. Der 57 m tiefe Drususbrunnen ging in die Stadtgeschichte ein, als er das Damenstift sowie die ehemalige Burg bis 1931 und erneut nach dem 2. Weltkrieg mit benötigtem Wasser versorgte. Wer den Brunnen heutzutage am Wochenende besichtigt trifft vielleicht sogar auf Brunnengeister, die den Besuchern die Geschichte des Brunnens erzählen.

Apropos Geister … doch diese sind in den Bränden der Niederrhein Destille im Ortsteil Dornick zu finden. Sie zählt zu den kleinsten gewerblichen Verschlussbrennereien Deutschlands und bietet Besuchern einen Blick in die traditionsreiche Herstellung – und die Möglichkeit einer Verkostung. Geöffnet ist die Niederrhein Destille donnerstags und freitags von 10:00 bis 18:00 Uhr. Von Januar bis März ist ebenfalls samstags von 10:00 bis 13:00 Uhr ein Besuch möglich, von April und Dezember locken zudem samstags erweiterte Öffnungszeiten von 10:00 bis 18:00 Uhr. (nb)