Erster Christopher Street Day im Kreis Viersen setzte ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz

Am Sonntag fand der erste Christopher Street Day (CSD) im Kreis Viersen statt und lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher in die Viersener Innenstadt. Die Veranstaltung setzte ein kraftvolles Zeichen für Akzeptanz, Vielfalt und Gleichberechtigung.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Martin Häming

Viersen – Die Veranstaltung begann am Sonntagmorgen mit einer bunten Parade, die sich durch die Innenstadt erstreckte. Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe schlossen sich dem Marsch an, um ihre Unterstützung für die LGBTQ+-Gemeinschaft auszudrücken. Man war sich einig: „Wir setzen ein klares Zeichen für eine offene und tolerante Gesellschaft, in der jeder Mensch frei und ohne Angst leben kann.“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Neben der Parade bot das Fest ein vielfältiges Programm. Auf dem Sparkassenvorplatz gab es zahlreiche Informationsstände von lokalen Initiativen und Organisationen, die sich für LGBTQ+-Rechte einsetzen. Tänzerische Darbietungen, Musik und Vorträge informierten über Themen wie Diskriminierung, Coming-Out und Möglichkeiten.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Besondere Aufmerksamkeit erhielten die Auftritte verschiedener Künstlerinnen und Künstler, wie die Band Linda, die Band Nelson, eine Darbietung der Liftoff Pole & Aerial Arts Academy, Burlesque-Star Eve Champagne oder auch der Auftritt der Tanzgarde Alt-Viersen, um nur einige Punkte aus dem regenbogenfarbenen Programm zu nennen. Zu den emotionalsten Momenten gehörte zudem eindeutig eine öffentliche Queere Taufe auf der Bühne. Für die Zwischenmusik stand DJ Budda bereit, während Sebastian Bente gekonnt am Mikrofon durch den Tag führte, der über 600 stetig wechselnde Besucher anlockte.


Ein Christopher Street Day (CSD) ist eine Veranstaltung, die als Demonstration und Fest zur Unterstützung der Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und queeren Menschen (LGBTQ+) dient. 

Rechte und Gleichberechtigung: Der CSD setzt sich für die Rechte der LGBTQ+ Gemeinschaft ein und kämpft gegen Diskriminierung und Ungleichheit. Diese Veranstaltungen erinnern daran, dass noch immer nicht alle Menschen gleiche Rechte und denselben Schutz genießen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Sichtbarkeit und Akzeptanz: Durch den CSD wird die LGBTQ+ Gemeinschaft sichtbar gemacht. Sichtbarkeit ist ein wichtiger Schritt hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz und Toleranz.

Erinnerung an die Geschichte: Der CSD erinnert an die Stonewall-Aufstände im Juni 1969 in der Christopher Street in New York City, die als Wendepunkt im Kampf für LGBTQ+ Rechte gelten. Diese historische Verbindung ist ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung.

Gemeinschaft und Unterstützung: Der CSD bietet eine Plattform für Menschen, um Gemeinschaft und Unterstützung zu erfahren. Es ist ein sicherer Raum, in dem Menschen ihre Identität offen zeigen und feiern können, ohne Angst vor Ablehnung oder Gewalt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Aufklärung und Bildung: Der CSD dient auch der Aufklärung der breiten Öffentlichkeit über LGBTQ+ Themen. Durch Informationsstände, Reden und Workshops können Vorurteile abgebaut und Wissen verbreitet werden.

Politische Forderungen: Der CSD ist auch eine politische Demonstration – beispielsweise für die Forderungen nach gesetzlichen Veränderungen oder gesellschaftlichen Reformen, um die Lebensbedingungen der LGBTQ+ Gemeinschaft zu verbessern.

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Kulturelle Vielfalt feiern: Der CSD ist auch eine Feier der Vielfalt und Kreativität. Er zeigt die kulturelle und künstlerische Ausdruckskraft der LGBTQ+ Gemeinschaft und fördert ein Klima der Inklusion und des Respekts.

Durch all diese Aspekte trägt der CSD dazu bei, die Lebensrealität der LGBTQ+ Gemeinschaft zu verbessern und eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft zu fördern.

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Der im November 2003 gegründete Verein Kreis Queersen hat mit diesem ersten CSD in der Region nicht nur ein buntes Fest, sondern auch eine wichtige Plattform für den Austausch und das Miteinander geschaffen. Die positive Resonanz und die große Teilnehmerzahl zeigen, wie wichtig und notwendig solche Veranstaltungen sind, um das Bewusstsein für Toleranz und Gleichberechtigung zu stärken. „Es ist unglaublich zu sehen, wie viele Menschen heute hier sind, um ein Zeichen für Liebe und Akzeptanz zu setzen. Das gibt uns Hoffnung und Motivation für die Zukunft“, unterstrich eine Teilnehmerin.

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Der erste CSD im Kreis Viersen war ein voller Erfolg und wird sicherlich in den kommenden Jahren eine feste Größe im Veranstaltungskalender der Region werden. Der nächste CSD ist auch schon geplant und so wird dann im nächsten Jahr Anfang Juni über Nettetal ein Regenbogen scheinen. Eine Planung, über die sich der Nettetaler Bürgermeister, Christian Küsters, besonders erfreut zeigte mit Blick auf die große Gruppe angereister Nettetaler. Er nutzte, ebenso wie verschiedene Viersener Politiker, die Möglichkeit mit seiner Stimme den 1. CSD im Kreis Viersen zu stärken. Mit diesem gelungenen Auftakt ist der Grundstein gelegt, um weiterhin für eine offene und bunte Gesellschaft zu kämpfen. (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

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