Faktencheck: Falsches „LIDL Club“-Gewinnspiel sammelt fleißig Likes und deine Daten

Ein Jahr lang kostenlose Einkäufe für 100 Personen für alle die teilen. Das angebliche „LIDL Club“-Gewinnspiel, welches nicht zu einer offiziellen Webseite der Lebensmittelkette führt, sammelt fleißig Daten mit ständig neuen Gewinnversprechen. #faktencheck #fakenews
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Faktencheck Dass es sich bei dieser Seite nicht um eine offizielle Werbeseite der Lebensmittelkette handelt, das wird schnell auf den ersten Blick klar – kein Impressum, keine weiteren Daten, nur geteilte Werbung von einer offiziellen Seite – dafür aber Traum-Klickraten für nur einen einzigen Beitrag. Schauen so wenig auf das fehlende Impressum und machen sich so Gedanken über die Eigenartigkeit der Seite? Hier nutzen Seitenhersteller fremde Identitäten und erwecken den Eindruck es handele sich um offizielle Seiten von Unternehmen. Nicht neu ist die Methode, dennoch werden solche Seiten tausendfach geteilt ohne einen näheren Blick – stutzig werden die Teilenden noch nicht einmal, wenn die angebliche Seite der Lebensmittelkette als „Interesse“ erstellt wurde und gar kein Impressum besitzt. Seit Jahren sind ähnliche Seiten aktiv, die sozialen Medien und die fehlenden Prüfungen vor dem Teilen machen es möglich.

Dabei hatten wir uns doch schon so sehr auf die sicher geglaubten Einkäufe für ein Jahr lang gefreut und wen schert es schon, dass das Gewinnspiel immer neu startet, während es fleißig Likes und Daten sammelt.

Doch was ist dieses Gewinnspiel, wenn es denn nicht um den Traumeinkauf geht? Hierbei handelt es sich um eine Datenfalle, wahrscheinlich um ein Provisionsprogramm, welches die gesammelten Daten dann auch noch teuer verkauft. Eine solche Verlinkung ist nach der aktuellen Gesetzgebung rechtswidrig, denn hier werden Daten mit einer Provision vergütet. Möglich ist ebenfalls das Auslesen der Daten über das Gerät des Teilnehmers. Welches Provisionsprogramm aufgerufen wird, hängt deshalb meist von den Daten des Teilnehmers selbst ab, so wird eine Partnerwebseite gesucht die die Vorlieben des Teilnehmers beinhaltet. Von einer unrechtmäßigen Datensammlung, über einen Seitenverkauf bis hin zu einer Abofalle – alles ist möglich.

Deshalb:
– Das „Gewinnspiel“ nicht teilen oder weiterschicken
– Unseren Bericht gerne teilen, damit möglichst viele gewarnt werden. (cs)

Screenshot: Rheinischer Spiegel