Drei sehr unterschiedliche Handwerksbetriebe hat der hiesige Landtagsabgeordnete Dr. Marcus Optendrenk in der „Woche des Handwerks“ besucht.
Nettetal – „Ich bin sehr beeindruckt, wie zukunftsfähig sich die Betriebe bei uns im Kreis Viersen aufstellen“, so Optendrenk nach den Gesprächen. Er will sich dafür einsetzen, dass das Land die Handwerksbetriebe weiter bei überflüssiger Bürokratie und unnötigen Kosten entlastet. „Für mich ist klar: wir müssen zu einer Gleichstellung von akademischer Ausbildung und Handwerksausbildung kommen. Konkret heißt das: Wir müssen als Land die Kosten der Meisterschule genauso übernehmen wie wir die Kosten von Ausbildungen an Hochschulen tragen“, ist der Nettetaler überzeugt.
Nicht nur sehr interessant, sondern auch sehr schmackhaft war der Besuch bei Konditorei Poeth in St. Hubert. Inhaber Heinrich Poeth bildet derzeit sechs Auszubildende in drei Ausbildungsberufen aus, von der Bäckereifachverkäuferin bis zur Konditorin. Mehrfach ist Poeth zu einem der besten Ausbildungsbetriebe im Konditorhandwerk ausgezeichnet worden. Die Qualität der Produkte ist weit über die Grenzen des Ortes hinaus anerkannt. „Ich habe mich bei einem Stück Stachelbeerbaiser wieder einmal selbst davon überzeugen können“, schmunzelt Optendrenk.
Zweite Station war die Nettetaler Malerwerkstatt Karl Heinz Deckers. Mehr als nur Anstreichen prägt das Malerhandwerk: Boden- und Wandbelege, Dämmung, Glaserarbeiten, Design sind hierfür Beispiele. Dabei wird Kreativität und Individualität gefordert und zunehmend Fachberatung gewünscht. Karl – Heinz Deckers und seine Ehefrau Janine Beutler – Deckers erhoffen sich für ihren Betrieb weniger Bürokratie vor allem bei den Vergaben der öffentlichen Hand und ein besseres Image für das Handwerk und dessen Nachwuchs. „Die aktuell extremen Energiepreise und die Materialknappheit in vielen Bereichen macht dem Handwerk große Sorgen“, stellt Marcus Optendrenk fest.
Das Nettetaler Fachunternehmen für Fenster, Haustüren und Sonnenschutz Peter van Kempen (PvK) bildete den Abschluss der diesjährigen Handwerkstour.
Die noch jungen Geschäftsführer Bastian und Philipp Schepers stehen vor großen Herausforderungen, gilt es doch den Traditionsbetrieb mit rund 50 Mitarbeitenden zukunftssicher zu machen. Digitalisierung und der Einsatz erneuerbarer Energien sind daher selbstverständlich. Die Nachwuchsgewinnung wird nicht einfacher, obwohl gerade die Kombination von Produktion und Montage sowie kaufmännischen Tätigkeiten gute Chancen für ein vielseitiges Berufsleben bestehen. Derzeit arbeiten drei Auszubildende im Betrieb. Gute Aufstiegschancen vom Verfahrensmechaniker bis zum Industriemeister sind gegeben. Eine Herausforderung ist auch Frauen für die technischen Ausbildungsberufe zu gewinnen.
„Ich bin überzeugt, dass eine Ausbildung im Handwerk hervorragende Berufschancen bietet. Das müssen wir viel mehr in die Köpfe der Menschen bringen“, resümiert Marcus Optendrenk. Dafür will er sich weiter einsetzen. (opm)