Heidelberg: 18-Jähriger schießt in Hörsaal – Vermeintlicher Täter richtet sich selbst

Weshalb ein 18-jähriger Student am frühen Montagnachmittag in einem Hörsaal der Universität Heidelberg schoss, ist derzeit noch unklar.

Heidelberg – Der junge Mann hatte kurz vor 12.30 Uhr den Hörsaal, in dem vor rund 30 Studenten ein Tutorium abgehalten wurde, betreten und ohne Vorwarnung mit einer Langwaffe geschossen. Dabei verletzte er vier Studierende, drei Frauen und ein Mann im Alter von 19, 20 und 23 Jahren. Während die beiden 19- und 20-jährigen Frauen sowie der 20-jährige Mann zum Glück leichtere Verletzungen davontrugen, wurde die 23-Jährige so schwer verletzt, dass sie noch in den Nachmittagsstunden in der Universitätsklinik verstarb.

Nach der Tat flüchtete der Täter ins Freie und richtete sich dort in der Nähe des Botanischen Gartens selbst. Bei ihm wurden zwei Langwaffen sichergestellt. Nach den derzeitigen Erkenntnissen soll der 18-Jährige beide Waffen wenige Tage vor der Tat im Ausland erworben haben. Die Ermittlungen zu deren Herkunft dauern noch an. In seinem Rucksack wurden rund 100 Schuss Munition sichergestellt.

Sowohl der Leichnam des 18-Jährigen als auch der des 23-jährigen Opfers sind beschlagnahmt und wurden zur Obduktion zum Institut für Rechtsmedizin der Universitätsklinik Heidelberg gebracht. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heidelberg wurde die Wohnung des 18-Jährigen in Mannheim und weitere Räumlichkeiten bei seinen Eltern durchsucht. Digitales Equipment wurde sichergestellt und bedarf nun der Auswertung.

Neben den Rettungskräften in den Einsatz eingebunden waren insgesamt mehr als 400 Polizeibeamtinnen und -beamte. Darunter auch das Mobile Einsatzkommando und das Spezialeinsatzkommando des Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen. Darüber hinaus unterstützte das Kriminaltechnische Institut des Landeskriminalamtes in Stuttgart die Zentralen Kriminaltechnik der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg bei der Spurensicherung- und der ersten Auswertung. Das Motiv der Tat ist nach wie vor unklar und Gegenstand der weiteren Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Dezernats Kapitalverbrechen der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg. (opm/Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim)

Foto: Rheinischer Spiegel