In Dölke feierten die Jecken einen grandiosen Rosenmontagszug

Unter dem diesjährigen Motto des Vaterstädtischen Vereins „Kiek ens wi al de Jecke möt Prinzenpaar duer Dölke trecke“ zelebrierten in Dülken tausende Karnevalisten den Höhepunkt der 5. Jahreszeit. Von „Ice, Ice, Dülken“ bis hin zu „Harry Potter und die Mühle der Narren“ waren so ziemlich alle kunterbunten Ideen vertreten.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Fotograf Martin Häming 

Dölke – Die Glücksbärchis, der König der Löwen oder Super Mario vermischten sich in Dülken beim letzten närrischen Lindwurm in der Gesamtstadt mit Holzfällern, Gärtnern oder Party Polizei. Der Dölker Rosenmontagszug, an dem in diesem Jahr 145 Gruppen zu Fuß und/oder mit Prunkwagen teilnahmen und der mit Blick auf die frühe Dunkelheit eine Stunde früher startete, zählt zu Recht zu den schönsten am linken Niederrhein und zog erneut die Jecken weit über die Grenzen der Region hinaus in die wunderbare Dölker Narrenstadt – und das hat schließlich eine lange Tradition.

Natürlich wurde auch schon vor 1948 in Dülken Karneval gefeiert, so richtig organisiert wurde der Rosenmontagszug jedoch erst in diesem Jahr unter Rector magnificus Ernst Hellmund, der mit Gustav Schmitz, Willi Boms und Theo Welter den Ausschuss für Rosenmontagszüge ins Leben rief. Das ging dann bis 1960 gut, bis 1960 der Rosenmontagsausschuss unter der Führung der Narrenakademie den vorherigen Ausschuss ablöste. Dann kamen rechtliche und organisatorische Gründe hinzu, weshalb am 15. Juli 1965 in der „Gaststätte zur Börse“ am Hühnermarkt der „Vaterstädtische Verein zur Förderung des Rosenmontagszuges Dülken e. V.“ seine ersten Schritte machte und daran hat sich bis heute zum Glück nichts geändert.

Mit Blick auf diese lange Tradition sei allerdings erwähnt, dass Karneval nicht in der Vergangenheit verharrt und auch Brauchtum im stetigen Wandel ist. Nicht nur die Kostüme verändern sich im Laufe der Zeit, auch die Nachhaltigkeit wurde in Dülken ins Rampenlicht gestellt. Bereits nach der vergangenen jecken Session hatte der Vaterstädtische Verein Dülken nämlich zur Müllvermeidung und Nachhaltigkeit im Rosenmontagszug aufgerufen. Blumen können schließlich auch ohne Folie verteilt und Wurfmaterial in Pappe statt Kunststoff angeliefert werden. Gut, so ganz hat das noch nicht funktioniert in diesem Jahr, aber es ist ein wichtiger erster Schritt gemacht worden den Bergen von Müll und Unrat nach den Zügen den Kampf anzusagen.

Da hatte die mitziehende S.W.A.T.-Truppe zumindest bei den Müllsündern etwas Ruhe und auch sonst war man sich sicher ‚Heute ist nicht alle Tage, wir kommen wieder, keine Frage‘. Übrigens verließen auch die Götter den Olymp nur um Karneval zu feiern und begleiteten dabei die Dölker Prinzenpaare. Als Nummer 57 jubelte das amtierende Dölker Kinderprinzenpaar mit Prinz Moritz I. und Prinzessin Abelina I. dem närrischen Hofstaat zu und als Höhepunkt startete traditionell das ‚große‘ Prinzenpaar mit Prinz Mark I. und Prinzessin Nathalie I. an der ehrwürdigen Narrenmühle. Ein gelungener Abschluss einer fantastischen Narrenzeit, in einer leider viel zu kurzen Session. (nb)

Fotostrecke | So schön war der Dölker Rosenmontagszoch 

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