Soetele feierte kunterbunt, das Prinzenspiel machte die Sache rund

Der Festausschuss Süchtelner Karneval hatte gewohnt bereits seit Wochen mit seiner Zugleitung geplant. Reihenfolge, Sicherheit oder die fantastischen Prunkwagen – viele Hände hatten engagiert mit viel Leidenschaft für das wunderbare Brauchtum mit angefasst, um am Rosenmontag den tausenden von Zuschauern ein buntes Bild bieten zu können.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker sowie den Fotografen Martin Häming und Rita Stertz

Soetele – Bereits 1960 wurde übrigens festgelegt, dass der Süchtelner Rosenmontagszug traditionell um 10:11 Uhr stattfindet und nicht, wie sich in den vergangenen Jahren eingespielt hatte, um 11:11 Uhr. In diesem Jahr zogen die Jecken also aufgrund der sich früh ankündigenden Dunkelheit tatsächlich wieder zur Ur-Stunde.

Gut, der Wecker hatte etwas früher geklingelt, doch das hatte die Zuschauer nicht gestört, die zu tausenden in die Süchtelner Innenstadt geströmt waren. Schließlich galt es gemeinsam mit der närrischen Familie zu feiern und scharenweise „Sö-tel-sche Muuh-re-soat, Sö-tel-sche Muuh-re-soat, Sö-tel-sche Soat“ zur Musik der britischen Nationalhymne „God save the Queen“ aus tiefstem Herzen anzustimmen. Begleitet von begeistertem Glucksen und natürlich kräftigem „Helau“ schlängelten sich die bunten Kostüme durch die schöne Irmgardisstadt, in der es übrigens zunächst 1929 nur einen kleineren Rosenmontagszug in Süchteln-Vorst gab.

Wie es dann zum wunderbaren Rosenmontagszoch in Soetele kam, dafür müssen wir einen kleinen Blick in die Tiefen der närrischen Geschichten und Legenden werfen … es war nämlich so, dass beim Stammtisch „Na de 11-Uhres“ der Nachbarschaftsgemeinde Hindenburgstraße/Heidweg in der heutigen Bürgerklause 1958 die Idee eines Rosenmontagszuges in der Innenstadt geboren wurde. „Um den Grundstein für die Darbietung von Freude und Frohsinn zu legen wurde ein närrisches Fußballspiel organisiert, wobei der „Unbestechliche-Unparteiische“ großzügig übersah, ob 22 oder 50 Spieler auf dem Platz standen“, schreibt der Festausschuss Süchtelner Karneval in seiner Vereinshistorie. „So ging auch das Spiel zwischen „Teutonia Schienbein“ (Hindenburgstraße) und „Union Meniskus“ (Heidweg) närrische 11:11 aus.“

Tatsächlich zog dann am 29.02.1960 der erste Rosenmontagszug durch die historische Innenstadt und noch im gleichen Jahr kamen die Süchtelner Nachbarschaften und Vereine in der Gaststätte Schenk zusammen, um den Festausschuss des Süchtelner Rosenmontagszuges zu gründen. Das war am 26.09.1960 und an diesem Tag wurde auch der Start um 10:11 Uhr festgelegt, denn den Rosenmontagszoch in Dölke gab es bereits. Auch zogen in Soetele dann bereits die ersten Stadt- und Gesellschaftsprinzen, das erste Stadtprinzenpaar wurde aber erst 1964 inthronisiert und ab 1966 gab es dann auch den „Festausschuss Süchtelner Karneval 1960 e.V.“ mit dem damaligen Vorsitzenden Willi Stoll.

Puh, das war aber dann genug Stadtgeschichte. Wie der Süchtelner Rosenmontagszoch heutzutage gefeiert wird, dafür gibt es natürlich wieder unsere beliebte Fotostrecke. (nb)

Fotostrecke – In Soetele jubelten die Jecken beim Rosenmontagszoch

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