Die Digitalisierung ist in vollem Gange und hat viele positive Effekte. Die Implementierung von digitalen Strukturen hat aber große Einflüsse auf die gesamte Unternehmensstruktur. Nicht selten ist es notwendig, eingespielte und bewährte Strukturen aufzubrechen und durch neue optimierte zu ersetzen.
Service – Die gewünschte Produktivitätssteigerung der einzelnen Prozesse kann aber nur dann erreicht werden, wenn die digitalisierte Umgebung nicht nur sauber installiert wurde, auch die Schulung des Personals ist elementar. Besonders bei der IT-Sicherheit und damit in fast jedem relevanten Bereich gibt es noch großen Nachholbedarf. Die Digitalisierung öffnet dabei neue Angriffsmöglichkeiten von außen, die nicht nur durch neu geschaffene Abteilungen oder außenstehende Unternehmen abgesichert werden muss, auch das Personal muss geschult werden.
Wie weit ist die Digitalisierung in Österreich?
Im europäischen Ranking liegt Österreich bei dem Grad der Digitalisierung auf Platz 10 und damit hinter Ländern wie Großbritannien, Deutschland und Luxemburg. Auf dem ersten Platz liegt im EU-weiten Ranking Finnland, gefolgt von Dänemark und den Niederlanden. Um unter die Top-5 Länder bei der Digitalisierung zu gelangen, ist es vor allen notwendig, das Breitbandinternet weiter auszubauen. Gleichzeitig sind weitere Kompetenzen im Umgang mit großen Datenmengen und der Implementierung von Big-Data-Systeme notwendig.

Vorteile der Digitalisierung
Nicht nur im Alltag der Österreicherinnen und Österreichern bietet die Digitalisierung in Zukunft Erleichterungen. Vor allem für Unternehmen ist die Digitalisierung essenziell. Die Coronakrise, weltweite Probleme bei der Versorgung mit wichtigen Rohstoffen und geschwächte Lieferketten, machen eine Optimierung der Produktion notwendig. Gleichzeitig wird es immer wichtiger, schnell auf neue Krisen reagieren zu können und auf neue Versorger und Abnehmer zugreifen zu können. Intelligente Algorithmen können die Reaktionszeit der Unternehmen auf solche außergewöhnlichen Entwicklungen stark verkürzen. Gleichzeitig steigen nicht nur die Personalkosten, der Personalmangel ist in nahezu jeder Branche spürbar. Aufträge werden wegen fehlendem Personal und mangels Kapazitäten nicht angenommen, was die Wertschöpfung in Österreich insgesamt sinken lässt.
IT-Sicherheit
Mit den neu geschaffenen digitalen Routinen und Schnittstellen bieten sich ganz neue Angriffsmöglichkeiten. Bei großen Industrieunternehmen ist es möglich, mit Angriffen von außen ganze Produktionslinien zu behindern oder sogar stillzulegen. Auch ein Eingriff auf die Personalverwaltung und die Buchhaltung kann fatale Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Die Angriffe sind dabei mit der Zeit immer häufiger geworden und sehr große Unternehmen, sehen sich fast jeden Tag mit Angriffen von außen konfrontiert. Neben Angriffen von außerhalb, sind auch intern Daten nach aktuellen Datenschutzrichtlinien zu schützen. Dabei stellen die großen Datenmengen Unternehmen vor immer neue Herausforderungen, gerade bei dem Schutz der sensiblen Personaldaten. Dabei sind nicht nur die Unternehmen den Angriffen ausgesetzt. Vor allem öffentliche Stellen werden in Zukunft besonders häufig angegriffen werden, um die Infrastruktur zu schwächen, oder auf sensible Daten zugreifen zu können.
Cybersicherheit betrifft fast jedes Unternehmen
Inzwischen ist auch die Onlinepräsenz der Unternehmen immer wichtiger. Die optimale Platzierung der eigenen Inhalte bei Suchmaschinen wie Google hat eine sehr hohe Priorität, Experte für Digitalisierung Robert Siegers. Nach einer Umfrage von KPMG sind 67 % der befragten Unternehmen innerhalb der letzten 12 Monate Opfer von Cyber-Angriffen geworden. Gleichzeitig wird eine starke Zunahme der Angriffe in Zukunft erwartet. Cyber-Angriffe werden damit nicht nur bei kriminellen Strukturen ein immer wichtigerer Angriffsvektor, die Industriespionage mit digitalen Strukturen ist schon seit Jahren im Einsatz. Leaks belegen die Involvierung von Staaten wie Russland, Nordkorea, aber auch westlichen Staaten wie den USA. Die Absicherung der eigenen Unternehmensstrukturen wird damit immer wichtiger.
IT-Sicherheit mit Nachholbedarf
Österreichische Unternehmen, aber auch öffentliche Verwaltungen haben noch einen großen Nachholbedarf bei der Implementierung von zuverlässigen IT-Sicherheitsstrukturen. Die Investitionen in diesem Bereich sind dementsprechend sehr hoch. Problematisch bleibt aber der große Fachkräftemangel in diesem Bereich. Junge Talente auf dem Gebiet der IT-Sicherheit sind bei den Unternehmen gefragt und absolute Mangelware. Die Ausbildung neuer junger Fachkräfte in diesem Bereich wird damit eine der Hauptaufgaben in der Zukunft sein. Der Schutz des eigenen Unternehmens in der IT-Umgebung wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Vor allem staatliche Stellen haben Schwierigkeiten an entsprechendes Personal zu kommen, da die Unternehmen wesentlich besser bezahlen und Perspektiven bieten.
Fazit
Investitionen in die Digitalisierung sind notwendig, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Sie sind nicht nur für die Produktivität von Vorteil, auch das Arbeitsklima kann damit verbessert werden. Gleichzeitig eröffnet die Digitalisierung die Möglichkeit, über diese geschaffenen Schnittstellen angegriffen zu werden. Investitionen in die IT-Sicherheit und in die Schulung des Personals ist deswegen eine der wichtigsten Schritte in der nächsten Zeit. Österreichische Unternehmen, aber auch die Verwaltungsstrukturen in öffentlicher Hand zeigen hier noch deutlichen Nachholbedarf. Prognosen zeigen, dass die Angriffe in Zukunft eher stark zunehmen werden. (opm)