Jeans „made in Mönchengladbach“

Die industrielle und textile Geschichte Mönchengladbachs lässt sich an vielen Stellen unserer Stadt immer noch erleben. Auch im Monforts Quartier sind die Spuren dieser vergangenen Zeiten immer noch, u.a. im Textiltechnikum, zu sehen.

v.l.: Vorsitzender der CDU Rheydt Markus Kaumanns, Mitglied des Bundestages Dr. Günter Krings, Geschäftsführer C&A FIT Hans-Uwe Gansfort, Hauptgeschäftsführer IHK Mittlerer Niederrhein Jürgen Steinmetz, CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Hans-Peter Schlegelmilch – Text/Foto: Jeanette Birth, Leiterin des Wahlkreisbüros

Mönchengladbach – Doch mit der Produktion von Kleidungsstücken verbinden wir heute eher Länder in Südostasien und damit auch negative Berichterstattung über schlechte Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen. Diese Entwicklung ist auch dem Bekleidungsunternehmen C&A mehr und mehr bewusst geworden.

„Die Verlagerung ins Ausland hat nicht nur zu einem stetigen Rückgang von Know-How geführt“, so Hans-Uwe Gansfort, Geschäftsführer C&A FIT GmbH „sondern hat auch die Situation auf dem Markt immer weiter verschärft. Wir wollen nun wieder in Deutschland produzieren, um die Produktions- und Lieferkettenstandards der Branche durch neueste Technologien und weitere Innovationen auf ein noch höheres Niveau zu bringen.“

Nach einem Besuch von Vertretern der Hochschule Niederrhein kam dann der Prozess ins Rollen. „Wir waren von dem Standort im Monforts Quartier sofort begeistert und konnten auch das Management von der Idee überzeugen“, ergänzt Hans-Uwe Gansfort. Seit 2021 wurden die Räumlichkeiten an der Schwalmstraße umgebaut und Personal wurde eingestellt. Nach einer Testphase werden mittlerweile von 90 Mitarbeiterinnern und Mitarbeitern, die zum Teil jahrelange Erfahrung mitbringen aber zum Teil auch Quereinsteiger sind, in Mönchengladbach Jeanshosen genäht. Bald sollen es immerhin 2000 Hosen pro Tag sein.

Der Mönchengladbacher Bundestagsabgeordnete Dr. Günter Krings zeigt sich begeistert: „Ich freue mich nicht nur darüber, dass wieder hier vor Ort Kleidung produziert wird, sondern auch, dass C&A FIT mit dem Ziel CO2-frei und nachhaltiger zu sein, neue Technologien nutzt und dass sich auch die Textilmaschinentechnik in Deutschland wieder weiterentwickelt.“

Gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, Jürgen Steinmetz, dem CDU Ratsherrn und Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Peter Schlegelmilch und dem Vorsitzenden der CDU Rheydt Markus Kaumanns konnte sich Krings ein Bild des 4.300 m² großen Areals machen. „Die Investition von C&A in Mönchengladbach zeigt eindrucksvoll, welchen exzellenten Ruf das textile Cluster in Mönchengladbach mit der Hochschule Niederrhein und vielen innovativen Mode-, Textil- und Textilmaschinenbau-Unternehmen genießt“, erklärt Jürgen Steinmetz.

„Wir würden uns freuen, wenn andere Unternehmen dem Beispiel folgen und textile Produktion zurück nach Deutschland holen.“ Die Grundlage dafür sei gut ausgebildeter Fachkräftenachwuchs, so Steinmetz. „Dazu leisten die Betriebe gemeinsam mit der Textilakademie einen wertvollen Beitrag“. Der geplante Wissenscampus auf dem Areal des ehemaligen Polizeipräsidiums könnte dem Textilstandort Mönchengladbach in Zukunft einen weiteren Schub geben.

Der Zuschnitt des Stoffs erfolgt bei C&A FIT vollautomatisch und auch im übrigen Produktionsprozess werden immer wieder testweise Roboterarme, z.B. für die Herstellung der Hosentaschen, eingesetzt. In den nächsten 20 bis 30 Jahren werden wir durch neue Technologien einen weiteren Wandel erleben. Das führt natürlich auch zur Automatisierung von Fertigungsschritten, zumal die in Deutschland verfügbare Zahl von Näherinnen und Nähern ohnehin nicht sehr groß ist.

Seit dem Frühjahr sind die in Mönchengladbach produzierten Jeans bereits online erhältlich. Voraussichtlich ab September können Kundinnen und Kunden dann die Jeans „made in Mönchengladbach“ in ausgewählten C&A-Filialen kaufen. Krings unterstreicht: „Eine Rückbesinnung auf unsere Stärken, verbunden mit dem großen technologischen Potential, das wir in Deutschland haben, ist eine Chance, uns in der heutigen Weltwirtschaft neu zu positionieren und die Marke „made in Germany“ weiterzuentwickeln. Ich hoffe, dass C&A FIT hier nur ein Anfang ist.“

Info:

Bereits zum 18. Mal findet die Sommertour von Dr. Krings durch seinen Wahlkreis in Mönchengladbach statt. In der sitzungsfreien Sommerzeit ist Günter Krings besonders intensiv in den verschiedenen Teilen unserer Stadt unterwegs, um bei zahlreichen Veranstaltungen, Einrichtungen und Projekten mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. #Sommertour2022 „Neue Technologien – made in Mönchengladbach“

In diesem Jahr legt die Sommertour ihren Schwerpunkt auf Unternehmen und Einrichtungen, die sich in unserer Stadt mit Innovationen und neuen Technologien, u.a. im IT-Bereich auszeichnen: Das können u. a. die Bereiche Digitalisierung/Künstliche Intelligenz oder neue Produktionstechniken sein. Zudem finden mit Ratsmitgliedern Ortsbegehungen statt, bei denen sich Krings auf den neuesten Stand bringen lässt, was die Entwicklungen in den einzelnen Stadtteilen und besondere Projekte angeht.