Angesichts der laufenden Haushaltsverhandlungen auf Kabinettsebene und den anstehenden Beratungen im Bundestag fordern die Johanniter eine auskömmliche Finanzierung der Freiwilligendienste. Ein Ausbau des Angebots ist eine zielsichere Maßnahme zur Stärkung des sozialen Engagements.
Gesellschaft – Seit fast 60 Jahren bringen sich junge Menschen im Rahmen eines Freiwilligendienstes für ihre Mitmenschen ein. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag und sammeln wertvolle Erfahrungen, stärken ihre Selbstwirksamkeit und erhalten berufliche Orientierung. Als Gesellschaft brauchen wir dieses Engagement.
Angesichts der nun erwartbaren Mittelkürzungen appellieren die Johanniter im Vorfeld der Haushaltsverhandlungen an die Politik und betonen die Relevanz der Freiwilligendienste.
Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstands betont: „Das im Koalitionsvertrag festgelegte Ziel der Bundesregierung, die Freiwilligendienste nachfragegerecht auszubauen, unterstützen wir ausdrücklich. Stagnierende Mittel, die angesichts von Inflation und Kostensteigerung nicht mehr dieselbe Anzahl an Plätzen sichern würden, senden nicht nur ein falsches Signal, sondern hätten auch direkte Auswirkungen auf die Möglichkeiten für junge Menschen, sich für die Gesellschaft zu engagieren und in soziale Berufe reinzuschnuppern. Soziales Engagement ist für unsere Gesellschaft unverzichtbar – gerade in Krisenzeiten darf nicht an der falschen Stelle gespart werden.“
Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstands, verweist auf das Kernelement der Debatte über einen Pflichtdienst: „Wir haben als Hilfsorganisation die Diskussionen der letzten Monate intensiv verfolgt und sehen eine Gemeinsamkeit: Alle Seiten betonen die Relevanz von sozialem Engagement für die Gesellschaft und den Einzelnen. Als Hilfsorganisation sind wir grundsätzlich bereit, die Grundbedingungen für eine Umsetzung einer Dienstpflicht zu diskutieren – wir sprechen uns aber vor allem für Maßnahmen aus, die sich schnell umsetzen lassen. Freiwilligendienste sind bereits jetzt ein wichtiger Zugang zu sozialem Engagement, die Nachfrage ist hoch. Die Politik sollte Rahmenbedingungen schaffen, die allen Menschen unabhängig von der Lebenssituation einen solchen Freiwilligendienst ermöglichen. Ein starker Ausbau der Freiwilligendienste wäre für jede Form der Pflichtzeit ohnehin eine Grundbedingung – Ich denke: wenn jeder Mensch die Möglichkeit hat, einen sozialen Dienst zu leisten, dann braucht es die Pflicht möglicherweise nicht mehr.“ (opm)