„Karneval neu denken“ – Dülkener Vereine verstärken ihre Kräfte

Nachdem Corona das Vereinsleben zum Stillstand gebracht hat, haben Dülkener Karnevalisten die Zeit genutzt um Pläne für die Zeit danach vorzubereiten. Auf Einladung des Vaterstädtischen Vereins Dülken trafen sich im vergangenen Jahr erstmals alle Dülkener Vereine zu einem Arbeitsfrühstück, aus dem nun ein Arbeitskreis entstanden ist, der gemeinsam dem Prinzenpaar zur Seite steht.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker

Dölke – Es war schon vor Corona nicht einfach für die Vereinsarbeit und der häufig fehlende Nachwuchs bringt weitere Lücken. Die Lockdownzeit hatte Günter Jansen, Präsident des Vaterstädtischen Vereins Dülken, deshalb genutzt und im Sommer 2022 alle Vereine zu einem Arbeitsfrühstück in das Dülkener Bürgerhaus eingeladen. Was nämlich in Viersen und Süchteln unter dem Festausschuss vereint ist mit Blick auf das Prinzenspiel, das fehlt in Dülken. Ein neuer Verein sollte es aber nicht werden, da war man sich einig. Mehrfache weitere Treffen dienten dem Kennenlernen der Vorstände und dem Meinungsaustausch über die Zukunftsperspektiven des Dülkener Karnevals. „Das Ziel: Einen Arbeitskreis auf die Beine zu stellen, der die gemeinsame Arbeit und die Verbundenheit untereinander festigen und den Dülkener Karneval fördern sollte. Ein wichtiger Schritt, nachdem der bisherige Förderkreis sich aufgelöst hatte“, erklärt Günter Jansen.

Mit dem Prinzenpaar in Lauerstellung, welches sich im März diesen Jahres beworben hatte, wurde der Arbeitskreis erstmals tätig. So liegt die Entscheidung der Auswahl des Prinzenpaares nicht bei wenigen, sondern bei allen Dülkener Vereinen gemeinsam. Man diskutierte gemeinsam das weitere Vorgehen in Bezug auf Proklamation, Prinzenwagen etc. und war sich schnell einig, dass hier die gemeinsame Arbeit aller zu einer schönen Session beitragen kann. „Nun wollen wir diese Zusammenarbeit verstetigen“, so Axel Paßmann, Vorsitzender der Dülkener Karnevalsgesellschaft (Dü-Ka-Ge). „In meinen Augen ist es besser, wenn jeder seine Meinung einbringen kann und man unter den Vereinen einen gemeinsamen Konsens findet.“

Mittlerweile wurden konkrete Absprachen getroffen für das künftige Karnevalsgeschehen und so wird in Zukunft verantwortlich für die Organisation und Durchführung des Karnevals ein Gremium aus allen Vertretern der Dülkener Karnevalsvereine sein. Innerhalb dieser Gemeinschaft übernimmt jeder Verein besondere Aufgaben – angefangen vom Ritt um die Narrenmühle, über die Proklamation bis hin zum Rosenmontagszug. Eine Entwicklung, die sich bereits in den vergangenen Jahrzehnten abzeichnete, als sich aus der Narrenakademie heraus der Vaterstädtische Verein gründete und die Planungen für den Rosenmontagszug übernahm. Als sich auch für die Proklamation nicht mehr genügend helfende Hände fanden, entstand der ursprüngliche Förderverein, der mittlerweile wieder aufgelöst wurde.

Die Bewerbung um die Prinzenwürde liegt weiterhin in den Händen der Narrenakademie. Sie entscheidet aber nicht alleine. Bewerbungen können in schriftlicher Form oder per Mail (bewerbung@die-narrenmuehle.de) bis spätestens vier Wochen nach Rosenmontag eingereicht werden. Die Auswahl erfolgt dann durch den Arbeitskreis. Zudem koordiniert dieser die Termine während der Karnevalszeit, um Überschneidungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Selbstverständlich sei auch, dass zukünftige Prinzenpaare unterstützt werden, weshalb beispielsweise jeder Verein zwei Vertreter für Aufgaben während der Prinzenproklamation stellt.

„Neben den einzelnen Maßnahmen ist mit der Installierung des Gremiums der Karnevalsvereine ein entscheidender erster Schritt hin zu einem gemeinsamen Verständnis und zur Kooperation getan, damit der Karneval in Dülken eine gute Zukunft hat“, unterstreicht der Rector magnificus der Dülkener Narrenakademie, Dr. Arie Nabrings – eben „Karneval neu denken“. (nb)

Günter Jansen (Vaterstädtischer Verein), Dr. Arie Nabrings (Dülkener Narrenakademie) und Axel Paßmann (Dülkener Karnevalsgesellschaft) informierten im Weisheitssaal der Narrenakademie über das neue Gremium. Foto: Rheinischer Spiegel